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Rendite-Quelle Sharing Economy

Mehrwert schaffen durch Teilen

Beim Thema Sharing Economy denken viele Unternehmer an digitale Güter wie Musik, die sich mit wenigen Klicks teilen lassen. Doch auch in der Industrie ist der Sharing-Gedanke auf dem Vormarsch: Durch gemeinsam genutzte Maschinen lassen sich Auslastungsquoten verbessern – und Skaleneffekte erzielen.

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Quelle: Sparkasse

Sharing Economy? Das ist doch etwas für Idealisten und Internet-Startups. So denken heute noch viele Unternehmer. Junge Menschen mögen im Privatleben heute alle möglichen digitalen Güter über das Internet teilen – Wissen, Fotos, Musik, Arbeitsplätze, ja sogar Autos und Wohnungen. Doch in der mittelständischen Industrie mit ihren wertvollen Investitionsgütern, die sich nicht mal eben digital downloaden und anderswo einsetzen lassen, mit ihren hoch spezialisierten Produkten und qualifizierten Fachkräften sind solche Modelle auf den ersten Blick schwer umsetzbar.

Doch je umfassender Trends wie Industrie 4.0, Künstliche Intelligenz und Augmented Reality in den produzierenden Unternehmen Einzug halten, desto mehr zeigt sich: Der Grundgedanke der Sharing Economy, Ressourcen gemeinsam effizienter und flexibler zu nutzen, kann auch in der Industrieproduktion echten Mehrwert generieren.

Freie Maschinenkapazitäten teilen

Nutzen statt Besitzen – von diesem Prinzip will auch das Startup V-Industry aus dem schwäbischen Ostfildern mittelständische Unternehmen aus der Industrie überzeugen. Nicht jeder Unternehmer muss alle Maschinen selbst in der eigenen Werkhalle stehen haben - davon ist Thorsten Eller überzeugt. Gemeinsam mit zwei Mitstreitern gründete der 33-jährige Volkswirt das Startup im Januar 2018. Die Idee: V-Industry bietet eine digitale Plattform, über die Unternehmen freie Kapazitäten ihrer Maschinen anderen Unternehmen anbieten können. Auf der anderen Seite laden Unternehmen auf der Plattform Aufträge mit Angaben zu technischen Spezifikationen, gewünschter Stückzahl und Liefertermin hoch, für die passende Maschinen gesucht werden. Dass ein Unternehmen einen Teil seiner Arbeit an andere vergibt, sei es, weil die eigenen Kapazitäten erschöpft sind, sei es, weil ein Produktionsschritt anderswo günstiger angeboten wird, ist unter dem Stichwort Lohnfertigung schon lange erprobte Praxis. Neu an der Idee ist, dass Maschinen und Aufträge über eine digitale Plattform per Algorithmus zusammengebracht werden. Und dass die Maschinen in der Werkhalle freie Kapazitäten automatisiert über smarte Sensoren melden können.

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Quelle: Sparkasse

Neue Märkte und Geschäftsmodelle erschließen

Der Mehrwert, der entsteht, wenn sich Unternehmen zusammentun und Investitionsgüter gemeinsam nutzen, geht dabei potenziell über reinen Effizienzgewinn und eine höhere Kapazitätsauslastung des Maschinenparks hinaus. Denn wer sich auf ein schlagkräftiges, flexibles Netzwerk von Produktionspartnern verlassen kann, erschließt sich damit den Zugang zu neuen Ressourcen, Märkten und Geschäftsmodellen und gewinnt Handlungsspielraum.

Auch kleinere und jüngere Unternehmen bekommen durch Kooperation die Chance, sich auf Großaufträge zu bewerben, die sie alleine nicht stemmen könnten. Oder für deren Abwicklung sie sonst durch hohe Investitionen in Maschinen, Werkzeuge und Betriebsmittel in Vorleistung und damit ins Risiko gehen müssten. Zudem erproben sie so moderne digitale Wege der Zusammenarbeit und werden fit für eine Zukunft, in der auch innerhalb der Liefer- und Wertschöpfungsketten solche Technologien und Kollaborations-Prozesse immer wichtiger werden.

Gemeinsames Leasing

Im Kleinen können Unternehmen solche Sharing- und Kooperations-Lösungen auch mit einzelnen Partnerunternehmen testen und umsetzen. Eine Variante des Sharing-Konzepts ist etwa das gemeinsame Leasing von Maschinen oder Werkzeugen mit einem Partnerunternehmen. Das kann etwa dann sinnvoll sein, wenn von Anfang an klar ist, dass eine Maschine oder ein Werkzeug für Produktionsprozesse im eigenen Unternehmen zwar notwendig ist, aber niemals zu hundert Prozent ausgelastet werden würde.

Ein weiterer sinnvoller Anlass für ein kooperatives Nutzungsmodell können Innovationspartnerschaften sein: Wer moderne Technologien wie etwa Sensorik und Künstliche Intelligenz für Industrie-4.0-Lösungen testen will, kann sich die Investitionskosten für Maschinen und Software auf den neuesten Stand der Technik mit Partnerunternehmen teilen – und anschließend gemeinsam an innovativen Geschäftsmodellen und Angeboten tüfteln. Die Deutsche Leasing und die Sparkassen-Finanzgruppe entwickeln mit Unternehmen gemeinsam individuelle Finanzierungslösungen auch für solche innovativen, kooperativen Projekte.

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