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COVID-19: Wie Unternehmen smart auf die neue Situation reagieren

Die Wirtschaft läuft nicht erst seit der Pandemie im Krisenmodus: COVID-19 verschärft lediglich bestehende Konflikte – eröffnet aber zugleich Wege in die Zukunft.

Die Corona-Pandemie traf die Wirtschaft in einer Phase, in der sich viele Führungskräfte ohnehin um die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen sorgten. Die Digitalisierung veränderte die Geschäftsmodelle rasant, die Globalisierung geriet ins Visier protektionistischer Politik, die Erwartungen von Kunden und Mitarbeitern änderten sich fundamental. Maximilian Thomiak, Managing Director von Accenture Strategy und verantwortlich für den Bereich Enterprise Functions im deutschsprachigen Raum und Russland:

„Die Wirtschaft erlebt nicht erst seit COVID-19 dynamische Zeiten. In den vergangenen Jahren haben neue Geschäftsmodelle viele traditionelle Produkte, Dienstleistungen und Unternehmen regelrecht vom Markt gefegt. Sie änderten fast über Nacht die Kräfteverhältnisse in der Wirtschaft und ließen Traditionsunternehmen und ganze Berufszweige verschwinden.“

Die Wirtschaft wankt

Laut einer Studie von Accenture waren bereits im vergangenen Jahr 75 Prozent der befragten Führungskräfte der Ansicht, dass die Disruption in den vergangenen drei Jahren stetig zugenommen habe. Noch alarmierender: 93 Prozent gaben an, die Zukunft ihres Unternehmens durch Geschäftsmodelle bedroht zu sehen, mit denen sie nicht Schritt halten können. Es ist nicht anzunehmen, dass die Unternehmen ihre Zukunft nach COVID-19 optimistischer betrachten.

Die aktuelle Krise unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht von der Dotcom-Blase und der Finanzkrise 2008. Wir erleben derzeit eine grundlegende Veränderung des Verbraucherverhaltens. Konsum und Arbeit verlagern sich ins Digitale, die Freizeit in die eigenen vier Wände. Dieser Trend hat sich in den vergangenen Jahren bereits abgezeichnet, beschleunigt sich in der Krise aber noch einmal enorm.  Das setzt Entwicklungen in Gang, deren Verlauf sich kaum vorhersagen lässt.

Blinder Aktionismus ist in den Chefetagen gleichwohl nicht angesagt, vielmehr gilt es gerade jetzt die Augen weit aufzumachen. Denn die Krise schärft den Blick dafür, was die Wirtschaft wirklich braucht – und was nicht. Alte Dogmen stehen in Frage: Ist beispielsweise die physische Nähe zu Kunden, Produkten oder der Unternehmensleitung wirklich so wichtig wie bisher angenommen? Oder handelt es sich dabei um einen Mythos? Viele Unternehmen, die aktuell ihre Tätigkeiten ins Digitale verlagern, machen genau diese Erfahrung: Sie verlieren durch Homeoffice und E-Commerce nicht etwa an Effizienz, sondern gewinnen neue Freiräume und Perspektiven. Es liegt eine gewisse Ironie darin, dass viele Unternehmen erst in der Krise die Lösung für die Bedrohung durch Disruptionen entdecken. Diese Lösung hat einen Namen: Agilität.

Agilität oder Niedergang

Nun ist Agilität kein neues Konzept, sondern wird seit Jahren diskutiert und gefordert. Es hakte allerdings vielerorts an der Umsetzung: Zu eingefahren waren die verinnerlichten Konzepte von starren Rollen und Hierarchien. Das zeigt auch die oben genannte Studie: Zwei von drei Managern (63 Prozent) sehen in langwierigen Entscheidungsprozessen eine Hürde für agile Prozesse.

COVID-19 offenbart jetzt sehr deutlich die Notwendigkeit beweglicher Ansätze. Was braucht es dazu? Zunächst flexible und damit robuste Wertschöpfungsketten. Ermöglicht werden diese durch datengestützte Szenarioplanungen – eine Simulation möglicher Ereignisse, die im Ernstfall eine schnelle Reaktion erlaubt. Hinzu kommen gut strukturierte Netzwerke aus Partnern, Wettbewerbern und akademischen Einrichtungen. Und natürlich eine Arbeitsumgebung mit digitalen Technologien, cloudbasierten Systemen und Collaboration-Tools. Klar, dass darum auch digital geschulte Führungskräfte und vereinfachte Kontrollstrukturen ein Muss sind. So können Unternehmen deutlich schneller auf Veränderungen reagieren.

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Das agile, smarte Unternehmen

Eine agile Wertschöpfungskette ist mehr als eine Notmaßnahme für die akute Krise. Sie ist der Ansatz der Zukunft. Denn die Wirtschaft des 21. Jahrhunderts befindet sich in einem permanenten Ausnahmezustand – auf Angebotsseite mit rasanten Innovationszyklen, auf Bedarfsseite mit schnell wechselnden Trends. Ein agiles, smartes Unternehmen kann diese Dynamik abfedern oder sogar in Vorteile verwandeln. Es ist darauf optimiert, sich extrem dynamischen und anspruchsvollen Märkten fortwährend anzupassen. Es erkennt Bedarf schneller, optimiert permanent seine Warenflüsse, gestaltet Angebote und Auftragsabwicklung flexibler. Und es kann Lieferkette, Distributionskanäle, Transportwege und Ökosystempartner diversifizieren – sein Betrieb läuft also auch dann weiter, wenn es an einer oder mehreren Stellen zu Ausfällen kommt, sei es wegen neuer Zollschranken, einer regionalen Naturkatastrophe oder eben einer Pandemie.

„Wir reden hier von einer umfassenden Transformation, die alle Unternehmensbereiche bis tief ins Operative hinein verwandelt“, sagt Maximilian Thomiak.  

 „Marketing, Vertrieb, Support: Alle Teile der Wertschöpfungskette müssen sich den immer neuen Geschäftsanforderungen anpassen.“

Herzstück dieser neuen Arbeitsweise ist eine digitale Plattform, die jedem Mitarbeiter jederzeit Datenanalysen ermöglicht. Diese liefern Mitarbeitern den nötigen Ein- und Überblick, um schnell und gut zu entscheiden. Beispielsweise lassen sich mit Prognosen auf der Basis von künstlicher Intelligenz die Bedarfe und Lieferungen präzise planen oder eben – im Fall einer Störung – schnell Alternativen finden. Hilfreich sind zudem Tools für das Geschäftsprozessmanagement, etwa für das sogenannte Process Mining, mit dem Führungskräfte die Produktivität im Tagesgeschäft überblicken können. Auch lassen sich mit digitalen Anwendungen die Aufgaben im Partnernetzwerk sinnvoller verteilen, also Aufträge je nach Umfang mit den passenden Kompetenzen und Kapazitäten im globalen Netzwerk bearbeiten. Sinnvoll sind außerdem Anwendungen, mit denen Mitarbeiter besser zusammenarbeiten können, sogenannte Collaboration-Tools. Es braucht übrigens heute keine großen IT-Kenntnisse mehr, um die Lösungen zu bedienen. Vieles ist selbsterklärend. Wenn es in der Belegschaft doch an Wissen mangelt, gibt es auch dafür digitale Lösungen, beispielsweise in Form von Ad-hoc-Hilfen.

Um gestärkt aus der Krise hervorzugehen, ist also ein ganzes Bündel an Maßnahmen gefragt – und eine neue Denkweise. Die Transformation wird nicht ohne interne Widerstände und Konflikte gelingen. Aber sie ist notwendig. Denn sie schafft die Grundlage für langfristigen Erfolg, über COVID-19 hinaus.

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