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Nach COVID-19: Diese fünf Trends werden bleiben

Die Corona-Pandemie verändert Wirtschaft und Gesellschaft tiefgreifend. Eine Studie zeigt, wie Unternehmen reagieren können.

Stellen Sie sich vor, es ist September – der Alltag kehrt zurück. Aber ist wirklich alles wie früher? Zwar treffen Sie Freunde, greifen in volle Supermarktregale, freuen sich auf den Herbsturlaub im Süden. Doch etwas Entscheidendes hat sich verändert: Ihr Blick auf Mitmenschen, Kollegen, sich selbst.

Unsere Erfahrungen in der Krise – staatliche Eingriffe, Social-Media-Hysterie, persönliche Ängste – werden unser Verhalten, unsere Bedürfnisse und unsere Werte nachhaltig prägen. Auch wenn sich die staatlichen Regeln lockern, werden viele Menschen weiterhin in öffentlichen Gebäuden einen Gesichtsschutz tragen und im Homeoffice arbeiten. Vielleicht werden wir auch egoistisches Verhalten schärfer kritisieren als früher: Die Reaktion der Öffentlichkeit auf Hamsterkäufe und ungerechtfertigte Steuerhilfen deutet einen neuen gesellschaftlichen Konsens in Sachen Solidarität an.

„Die Pandemie markiert den Beginn einer gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Transformation“, sagt Dr. Axel Averdung, Managing Director von Accenture Interactive DACH. „In welche Richtung sie verlaufen wird, ist die große Zukunftsfrage.“ Demnach wären Unternehmen aktuell gut beraten, in dieser Zeit des Umbruchs alle Antennen auf Empfang zu stellen. Die Maxime lautet: zuhören, abwägen, lernen, neu bewerten. Schon heute kristallisieren sich fünf Trends heraus, die die Wirtschaft der kommenden Monate und Jahre prägen werden.

1. Trend: Vertrauen wird zum Kostenfaktor
Die Krise erzeugt Unsicherheit und kostet Vertrauen. Ob sie das Vertrauen der Kunden selbst verspielt haben oder Opfer der Umstände sind: Institutionen, Unternehmen und Märkte müssen jetzt dafür sorgen, dass sich die Menschen bei ihnen sicher aufgehoben fühlen. Keine leichte Aufgabe angesichts der immer wachen, kritischen Öffentlichkeit. Einfach zur Tagesordnung übergehen ist jedoch keine Lösung. Die einzige Möglichkeit besteht darin, Krisenmaßnahmen konsequent umzusetzen und auch offen zu kommunizieren. Im Experience-Zeitalter ist Schweigen keine Option.
2. Trend: Das Jahrhundert wird vollends digital
Arbeit, Einkauf, Sozialkontakte: Fundamentale Lebensbereiche haben sich während der Pandemie nahezu vollständig in die digitale Welt verlagert. Nach der Krise werden unsere Onlineaktivitäten wohl noch weiter zunehmen: Die Handlungsspielräume im Virtuellen erweitern sich zusehends. Wir dürfen gespannt sein, welche Unternehmen die digitalen Chancen kreativ zu nutzen verstehen und den Mut haben, neue Wege zu gehen.
3. Trend: Gesundheit wird Teil des Geschäfts
„Sorgen um die Gesundheit bleiben auch nach der Krise ein bestimmendes Thema“, sagt Dr. Averdung. „Wie die jetzt heraufziehende Gesundheitsökonomie aussehen wird, bestimmen allein die Kunden – durch ihre Kaufentscheidungen.“ Tatsächlich denken aktuell Unternehmen in allen Branchen darüber nach, wie sie ihre Angebote um gesundheitsrelevante Features erweitern können.
4. Trend: Cocooning wird wirtschaftlich relevanter
Wahrscheinlich werden wir künftig noch mehr Freizeit in den eigenen vier Wänden verbringen. Darum ist anzunehmen, dass Unternehmen, die den Rückzug ins Private mit kreativen Angeboten begleiten, erfolgreiche Zeiten bevorstehen. Das betrifft nicht nur die Freizeitgestaltung etwa mit Streamingdiensten, sondern auch neue Arbeitsweisen. Beispielsweise sind auch Arbeitnehmer, die künftig mehr Zeit im Homeoffice verbringen, sicher an mehr Komfort und einer sinnvollen Unterstützung für ihre Aufgaben interessiert.
5. Trend: Staatliche Eingriffe könnten zunehmen
Der heikelste Punkt ist die Rückkehr zur politischen Tagesordnung nach den Kontaktsperren und Reisebeschränkungen. Die Entwicklung kann ganz unterschiedliche Richtungen nehmen: Wenn sich herausstellt, dass die staatlichen Maßnahmen unter dem Strich positive Effekte hatten, sind möglicherweise weitere Eingriffe in die Wirtschaft zu erwarten. Unternehmen müssen genau prüfen, was mögliche Veränderungen in einzelnen Ländern für sie bedeuten und welche Rolle sie dabei spielen können.

Was Unternehmen tun können

Die wichtigste Aufgabe für Unternehmen ist es jetzt, am Puls der Zeit zu bleiben und die rasanten Veränderungen zu verstehen. Es geht nicht mehr nur darum, den Bedarf an Waren und Dienstleistungen zu decken, sondern auch um weiche Faktoren wie die Befindlichkeit ihrer Kunden. Das ist keine rein ethische Neuausrichtung, sondern auch eine organisatorische. Es geht jetzt darum, eine möglichst bewegliche Organisation zu schaffen, zu deren Geschäftsgrundlage es gehört, sich kontinuierlich an neue Kundenbedürfnisse anzupassen. Dazu lassen sich Impulse aus der Gesellschaft unmittelbar nutzen: Einzelne, Familien und soziale Gruppen können Quellen geschäftlicher Innovation sein. COVID-19 hat gezeigt, wie kreativ die Communitys sind – so mancher Lifehack kann die Chance zu einem neuen Produkt oder zu einer innovativen Dienstleistung bieten, die allen zugutekommen.

Diese neue Offenheit und Agilität stellen die eingefahrenen Prozesse und Kulturen vieler Unternehmen radikal infrage. Dr. Axel Averdung fordert darum vor allem eines: Mut zur Selbstkritik und zur Veränderung.

 „Entscheider sollten COVID-19 als Signal für einen dauerhaften Wandel verstehen. Stillstehen und abwarten ist keine Lösung. Wir alle sind jetzt gefordert, unsere Marken und Organisationen daraufhin zu prüfen, ob sie noch zeitgemäß sind.“  

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