Das Ziel ist eindeutig: Wenn wir unsere Erde für unsere Kinder und zukünftige Generationen erhalten wollen, müssen wir den weltweiten Temperaturanstieg auf deutlich unter 2°C (angestrebt 1,5°C) gegenüber dem vorindustriellen Niveau begrenzen – dazu müssen massiv Treibhausgasemissionen eingespart werden. Doch staatliche Anstrengungen allein werden dabei nicht ausreichen. Als Unterstützer der Allianz für Entwicklung und Klima können Unternehmen, Vereine, Institutionen und Privatpersonen aktiv werden und einen Beitrag zur Erreichung der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele und zum internationalen Klimaschutz leisten.
(Bild: GIZ)
Am 23. November 2020 kam der Unterstützerkreis der Stiftung virtuell zusammen, um sich zu aktuellen Herausforderungen, den Projekten rund um die Allianz und die Entwicklung des freiwilligen Kompensationsmarktes auszutauschen. Lesen Sie hier, wie auch Sie als Unterstützer tätig werden und vom Austausch mit anderen profitieren können. Für uns und alle, die nach uns kommen.
Das Prinzip der Allianz für Entwicklung und Klima
Und so engagieren sich die Unterstützer der Allianz für nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz: Im ersten Schritt wird – falls dies noch nicht geschehen ist – der eigene CO2-Fußabdruck ermittelt. Das Ziel: Nach dieser Bestandsanalyse können die verursachten Treibhausgasemissionen vermieden bzw. verringert und nicht vermeidbare Emissionen kompensiert werden. Das geschieht vor allem durch die Förderung von Klimaschutzprojekten in Entwicklungs- und Schwellenländern. Für die dort eingesparten Tonnen CO2 nutzen die Unterstützer der Allianz entsprechende Klimaschutzzertifikate.
Dadurch unterstützen engagierte Partner der Allianz nicht nur den wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt dieser Länder, sie verbessern zudem die Lebensumstände der Menschen vor Ort und sorgen dafür, dass Emissionen eingespart werden können. So tragen die Projekte direkt zur Umsetzung der globalen Entwicklungsziele (SDGs) bei.
Virtuelles Unterstützerkreistreffen
Um den Austausch der Unterstützer zu fördern und Interessierte zu informieren, finden seit Gründung der Allianz regelmäßig Unterstützerkreistreffen statt. Nachdem das letzte Zusammentreffen im September 2019 in Bonn live stattfinden konnte, wurde es dieses Jahr aufgrund der aktuellen Situation in die virtuelle Sphäre verlegt.
Eröffnet wurde das Treffen durch Bundesminister Dr. Gerd Müller vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), der in seiner Rede erneut die Verantwortung der Industrieländer betonte und auf die Notwendigkeit des nichtstaatlichen Engagements verwies. Denn: „Selbst wenn alle Staaten die Vorgaben des Pariser Klimaabkommens umsetzen, stoßen wir immer noch zu viel CO2 aus, um das 2-Grad-Ziel oder sogar das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen“, so Müller. Die Botschafterin der Allianz, Nina Ruge, machte darüber hinaus auf die Gefahr aufmerksam, dass durch die Corona-Pandemie Entwicklungshilfe und Klimaschutz auf später verschoben würde. Dabei müssen diese Komponenten immer gemeinsam betrachtet werden: „Umweltschutz, wirtschaftliche und soziale Entwicklung sind nicht voneinander zu trennen“, so Ruge.
Prof. Franz Josef Radermacher, Leiter des Forschungsinstituts für anwendungsorientierte Wissensverarbeitung (FAW/n), betonte vor allem, wie wichtig das Engagement in Entwicklungsländern ist, das durch die Klimaschutzzertifikate sichtbar gemacht wird: „Das Klimaproblem wird in den Entwicklungs- und Schwellenländern entschieden“, so Radermacher. Deshalb sei es für die Industrienationen sinnvoll und wichtig, dort zu investieren, da hier große Wirkungen erzielt werden können. Radermacher setzt dabei auf ForscherInnen, WissenschaftlerInnen, TechnikerInnen und InvestorInnen, die mit innovativen technischen Lösungen Fortschritt ermöglichen, ohne dass diese Länder auf fossile Brennstoffe zurückgreifen müssen. So sollen vor allem in bevölkerungsreichen Regionen Emissionen vermieden werden, bevor sie überhaupt entstehen können. Radermacher sieht die Allianz als langfristige „Chance für die Zukunft.“
Eine Videobotschaft von Boris Herrmann, Weltumsegler und prominenter Befürworter der Allianz, an die über 800 Unterstützer war ein zusätzliches Highlight der Veranstaltung.
Austausch in Workshops
Am Nachmittag ging es für die Teilnehmenden in verschiedenen Workshops weiter, um den Austausch zu vertiefen. So richtete sich ein Workshop etwa an neue Unterstützer und Interessenten, die mehr über CO2-Kompensation allgemein erfahren wollten. Als konkretes Beispiel präsentierte der Unterstützer der Allianz ALDI SÜD seine Klimastrategie inklusive Kompensationsprojekten des Unternehmens. In einem weiteren Workshop ging es außerdem um die Angebote der Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation der Allianz. Es wurde diskutiert, wie Unterstützer ihren Weg und ihre Erfolge noch besser nach außen transportieren können – um so in Zukunft noch „lauter“ zu werden. Auch der aktuelle Stand und die Entwicklung des Marktes für freiwillige Kompensation wurden beleuchtet. Ebenso wurde die Überführung der Allianz in eine Stiftung thematisiert. Unterstützer konnten in einem Workshop die Vorstände der neu gegründeten Stiftung, Dr. Olivia Henke und Peter Renner, ihre Hintergründe und ihre Zielsetzungen kennenlernen und mit ihnen in den Austausch gehen.
Ein abschließendes Statement eines Unterstützers zeigt, welchen Eindruck das Treffen bei den Teilnehmenden hinterlassen hat und warum das Engagement in der Allianz einen echten Mehrwert bieten kann: „Ich habe mal wieder Energie auftanken können, trotz der Corona-Krise unsere Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren, sondern daran zu arbeiten.“ Eine Zusammenfassung der gesamten Veranstaltung finden Sie hier.