Anzeige
Top500 Deutschland-Report

Die besten Unternehmen von morgen sind die schnellsten von heute

 
Top500-Studie: Weitblick zählt
(Bild: Oumaïma Belouali / EyeEm / Getty Images)

Lieferketten sichern, Allianzen schmieden, Services digitalisieren und nachhaltig expandieren: Mit diesen Strategien haben die Top500-Unternehmen Deutschlands eine gute Ausgangsposition, verlorenen Boden gut zu machen.

Es sind drei Worte, die als Qualitätssiegel die weltweite Wirtschaft beeinflusst haben: „Made in Germany“. Deutschland ist als historischer Standort für produzierende Industrien erfolgreich geworden. Mit der Digitalisierung sämtlicher Lebensbereiche braucht der Begriff heute jedoch eine Erweiterung, soll die Erfolgsgeschichte weitergehen: „Made in und Operated by Germany“. So fassen die Autoren der Studie „Top500“ der Unternehmensberatung zahlreiche Entwicklungen knackig zusammen, die bestimmen werden, wie sich Deutschland in der Weltwirtschaft behaupten wird.

Im Kern steckt darin eine der Herausforderungen, denen sich die deutsche Industrie stellen muss: die Digitalisierung. Sie ist Fundament für eine erfolgreiche Zukunft, die sich schon vor dem Ausbruch des Virus Sars-Cov2 andeutete, aber durch die Pandemie massiv beschleunigt wurde. In ihrem Report analysieren die Autoren den Zustand der größten deutschen Unternehmen und leiten davon fünf Handlungsempfehlungen ab.

Denn ein einfaches „Weiter so“ wird nicht reichen, um die Exportnation Deutschland an der Spitze zu halten, wo sie bereits Ränge verloren hat. Daran lassen die Autoren von Accenture keinen Zweifel. Sie belegen anhand von Daten über Investitionen in Schlüsseltechnologien anderer Nationen, der Finanzstärke der Banken oder dem Vorsprung der USA und China in vielen Technologiesektoren, dass während deutsche Unternehmen vom Wachstum Chinas zwar profitiert haben, sie selber bei Schlüsselindustrien wie der Automobilindustrie drohen, ins Hintertreffen zu geraten.

Nachhaltig und digital – wie die deutsche Industrie ihre Chancen nutzt

Wie jedes gute Gericht bei guten Zutaten beginnt, gilt auch für Unternehmen, dass sie die Zeichen der Zeit erkennen und sich daran orientieren, welche Werte in der Gesellschaft künftig wichtig sind. Dazu gehört im 21. Jahrhundert die Nachhaltigkeit. Darunter subsummieren sich klare Bekenntnisse und Handlungen zum Schutz von Umwelt und Klima, Diversität und der Nutzen, den ein Unternehmen den Menschen und der Gesellschaft bringt. Die Autoren der Top500-Studie wissen, dass reine Lippenbekenntnisse nicht zielführend sind: „Eine besondere Bedeutung kommt heute auch den sogenannten Narrativen zu – auch als Werteversprechen bekannt. Wie relevant diese Narrative sind, hängt auch stark von der Überzeugungskraft dieser ab.

Accenture ContentBox digitaler Kern

NEUER DIGITALER KERN

Unternehmen brauchen einen Neuen digitalen Kern

Die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen hängt vom Grad ihrer Digitalisierung ab. Die Automatisierung einzelner Prozesse reicht dabei nicht. Unternehmen brauchen einen Neuen Digitalen Kern. Aber woraus besteht der?

Dabei sind nicht zwingend materielle Versprechen gemeint. Senkung des Ausstoßes von klimaschädlichem Kohlendioxid als Unternehmen ist ein Beispiel. Unternehmen, so die Studie, müssten den Wert dieser Erfolge herausstellen.

Viele Unternehmen haben das bereits erkannt. Eine Untersuchung in Zusammenarbeit mit Accenture kam zu dem Ergebnis, dass die Hälfte der CO2-Einsparungen, die in Deutschland zur Erreichung der Klimaziele bis 2030 erzielt werden müssen, durch Digitalisierung zustande kommen kann. Betrachtet wurden die Anwendungsbereiche Industrielle Fertigung, Mobilität, Arbeit und der Gebäudesektor.

Made in and Operated by Germany

Internationaler Wettbewerb wird künftig über die reine Qualität des physischen Produktes hinausgehen. Deshalb, so die Autoren der Studie müsse zum Made in Germany das Versprechen „operated by Germany“ hinzukommen. Erweiterte Garantien seien das Ziel. „So könnten Züge inklusive des Leistungsversprechens pünktlicher Transporte und medizinische Geräte inklusive des Leistungsversprechens der Einhaltung definierter Gesundheitswerte angeboten werden.

Das erfordere unter anderem auch neue Partnerschaften der global agierenden Marken, wie es das Beispiel von Siemens und SAP belegt, die im Sommer 2020 eine Zusammenarbeit verkündeten, in der die Unternehmen ihre Kompetenzen für integrierte Lösungen durch ein durchgängiges Management für Product- und Asset Lifecycles verknüpfen.

Erfolgreich mit digitalen Geschäftsmodellen

Die immer konsequentere Digitalisierung von Unternehmen bis in kleinste Prozesse hinein, sorgt für eine immense Zunahme an verfügbaren Daten, deren Auswertung werthaltige Erkenntnisse bereithalten. Aus den Insights für Einzelne werde eine digitale Wertschöpfung für alle Unternehmen, die sich in einem digitalen Ökosystem befänden, so die Autoren der Top500-Studie.

Dies gelänge vor allem dann, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt seien: Dazu zählt die Tatsache, dass jedes beteiligte Unternehmen etwas in das Ökosystem miteinbringt – seien es Daten, Infrastruktur oder andere Ressourcen. Wer was wann leistet, muss ebenfalls definiert sein, genauso wie der reibungslose Austausch und die wertorientierte Analyse von Daten. Zuletzt müsse festgelegt sein, dass jeder Partner des Ökosystems profitiert, um am Ende wirtschaftliche Ungleichgewichte zu vermeiden.

Souveränität der Daten

Daten kennen keine Grenzen. Sie können Kontinente binnen Sekunden überbrücken. Die dahinter liegende Technik ist das Rückgrat der modernen Weltwirtschaft. Ihre Kontrolle liegt aber in den Händen weniger Nationen. Eine souveräne Wirtschaft, so die Empfehlung der Top500-Studie, erfordere allerdings, dass Unternehmen und Staaten ihre Technologien frei und unabhängig vorhalten und weiterentwickeln, um etwaige Abhängigkeiten zu minimieren.

Es ginge dabei nicht um eine Abkehr von der Globalisierung oder gar Autarkie – aber sie fordern europäische Alternativen gerade in Bezug auf Cloud-Technologien. „Das Ziel der nächsten Dekade muss sein, durch technologische Souveränität die ökonomische Souveränität zu stärken und damit die politische Souveränität Deutschlands zu bewahren.“ Entscheidende Technologien dürften nicht abwandern, damit die digitale Souveränität Deutschlands erreicht werde.

Neues Banking braucht das Land

All diese Punkte benötigen als Basis eine neue Form des Bankings für Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Die Schwäche der deutschen Banken könnte sich zu gefährlichen Abhängigkeiten von ausländischen Institutionen entwickeln. Gerade der Venture-Capital-Markt ist dominiert von ausländischen Investoren.

Sollen die deutschen Unternehmen jedoch weiterhin in der Weltwirtschaft eine Rolle spielen, setzt das eine neue Art der Finanzierungen und des Bankings voraus, so die Studie: „Die deutschen Banken werden nicht nur zur Finanzierung der deutschen Wirtschaft – insbesondere im Hinblick auf Investitionen in die digitale Transformation – gebraucht. Ihnen kommt auch eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung innovativer Bankangebote zu, die die Voraussetzung für die Umsetzung von Geschäftsmodellinnovationen der Unternehmen sind.“

Fünf Handlungsempfehlungen leitet die Studie daraus ab:

  • Nachhaltigkeit muss als Service und Produkt verkauft werden.
  • Wertschöpfung endet nicht mit der Auslieferung eines Produktes oder einer Dienstleistung, sondern mit der Einlösung eines besseren Outcome, also einer Verbesserung für den Kunden.
  • Unternehmen müssen den Transfer von Innovationen in neue Geschäftsmodelle und deren Skalierung beherrschen. Partnerschaften sind ein Weg, eine schlagkräftige Größe schneller zu erreichen.
  • Europäische Unternehmen müssen auf eine eigene digitale Souveränität hinwirken, die sie weniger abhängig von Technologien und Services aus China und den USA machen.
  • Transformation erfordert nicht die schnellste Geschwindigkeit, sondern die passende. Es liegt an den Unternehmen, sich aktiv an die taktgebenden neuen Technologien anzupassen.

Die besten Unternehmen der kommenden Jahre sind die, die sich bereits heute auf die technologischen Trends einlassen und ihre Werte in diese neuen Rahmenbedingungen überführen wollen. Sie sind die Wegbereiter des Wandels.

Weitere spannende Erkenntnisse sowie die umfängliche Studie in deutscher Sprache erhalten Sie unter https://www.accenture.de/top500

Artikel teilen