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Digitale Transformation

Kennen Sie diese vier Mitarbeiter-Typen?

Honing your digital edge
(Bild: Adobe Stock)

Der Erfolg der digitalen Transformation eines Unternehmens steht und fällt mit seinen Führungskräften. Es liegt an ihnen, alle Mitarbeiter auf diesem Weg mitzunehmen – und passend zu fördern. Aber wie?

Die Strategie, die viele Entscheider jahrelang mühsam vorantrieben – sie wurde im Frühjahr 2020 quasi über Nacht zur Realität. Remote-Arbeit, Homeoffice, Telearbeit: Es geistern viele Begriffe durch deutsche Unternehmen, die ein und Dasselbe beschreiben. Mitarbeiter arbeiten aus der Ferne, etwa von zu Hause, und nicht im Büro – seit Ausbruch der Corona-Pandemie ist das Alltag. Die Studie „Honing your digital edge“ der Unternehmens- und Strategieberatung Accenture zeigt: Viele Unternehmen waren dafür nicht bereit. „Und sie zeigt, wie wichtig es ist, die digitale Transformation konsequent voranzutreiben“, sagt Shirley Sheffer, Managing Director bei Accenture.

Unternehmen weltweit fehlt es an „Digital Fluency“

Die Befragung von weltweit mehr als 5.400 Arbeitnehmern aus neun Branchen hat ergeben, dass im Sommer vergangenen Jahres etwa 60 Prozent der Arbeitnehmer „remote“ arbeiteten. Doch nur rund die Hälfte aller Unternehmen hatte überhaupt Richtlinien für diese Art des Arbeitens ausgegeben. Zudem erlebte etwa ein Viertel aller Befragten regelmäßig Probleme mit der Technik; ein Drittel nutzte für die Arbeit private Geräte. In Deutschland war die Zahl der Remote-Arbeitnehmer zwar geringer. Eine Studie des Digitalverbands bitkom geht davon aus, dass rund ein Viertel der deutschen Arbeitnehmer in der Pandemie ins Homeoffice ging. Ihre Erfahrungen waren die gleichen. Deutsche Unternehmen spürten in dieser Zeit ebenso, was es bedeutet, die digitale Transformation verschleppt zu haben. Es fehlt ihnen an „Digital Fluency“.

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Was steckt dahinter? „Menschen sprechen Sprachen unterschiedlich gut. Und Mitarbeiter sind unterschiedlich weit in ihrer persönlichen digitalen Transformation“, sagt Shirley Sheffer. „Digital Fluency ist für uns eine Kennzahl, die genau das messbar macht. Wer ‚fließend digital spricht‘, ist im Prozess der digitalen Transformation also besonders weit.“ Dabei gehört zu Digital Fluency weit mehr als eine gute IT-Infrastruktur. „Die Kennzahl bezieht nicht nur technologische, sondern vor allem personelle Faktoren ein. Haben die Mitarbeiter die Skills und die Motivation, diese Infrastruktur zu nutzen? Sind die digitalen Technologien in alltägliche Prozesse eingebunden? Und auch: Lädt sie die Führungskultur im Unternehmen überhaupt dazu ein, digitaler zu werden?“, erklärt Sheffer. Kurzum: Stimmen die Rahmenbedingungen?

Digitalisierung schlägt sich auch im Umsatz nieder

Wenn nicht, gilt es für Unternehmen keine Zeit mehr zu verlieren. Denn die Zahlen zeigen: Digitale Transformation ist ein echter Wettbewerbsvorteil. Laut Accenture-Studie haben Unternehmen, die „digital fluent“ sind, in den vergangenen drei Jahren fast drei Mal so häufig eine starke Umsatzsteigerung (20 Prozent und mehr) erlebt wie andere Unternehmen. Und auch bei Arbeitnehmer- und Kundenzufriedenheit, Innovation sowie Betriebseffizienz sind die digitalen Vorreiter führend. Darauf deuten auch aktuelle Zahlen aus Deutschland hin: Der Digitalisierungsindex Mittelstand 2020/2021 – eine Studie im Auftrag der Deutschen Telekom– zeigt, dass gut digitalisierte KMUs ein besseres Ergebnis als weniger digitalisierte Unternehmen ähnlicher Größe erwirtschaften. Drei Viertel eben dieser digitalen Vorreiter sind, so die Studie, trotz Corona zufrieden mit ihren Umsätzen.

Bloß: Was nützen die Erkenntnisse Unternehmen in der digitalen Transformation? Wie wird aus dem guten Willen ein tatsächlicher Digitalisierungsschub? „Der Treiber von Digital Fluency ist der Mensch. Daher haben wir einen auf Mitarbeiter zugeschnittenen Ansatz erarbeitet, sogenannte Personas“, sagt Shirley Sheffer. „Sich mit eben diesen Personas auseinanderzusetzen ermöglicht Führungskräften, diese in ihrer eigenen Belegschaft zu identifizieren, Qualifikationslücken zu schließen und so erheblich zur digitalen Transformation des Unternehmens beizutragen.“

Die Global Digital Fluency-Studie hat statistisch vier Personas identifiziert:

  • Der Remote Collaborator:
    Engagiert, routiniert, enthusiastisch – so lässt sich der Remote Collaborator am besten beschreiben. Zwar sei er hochmotiviert und empfinde ein starkes Zugehörigkeitsgefühl zum Unternehmen, so Sheffer, „doch verlangt er nach Unterstützung, denn er ist mit dieser Art des Arbeitens nicht vertraut.“ Dieser Typ Mitarbeiter – häufig zwischen 1965 und 1979 geboren und schon länger im Unternehmen – ist durchaus aufgeschlossen: Die technologischen Lösungen will er verstehen, erlernen, von ihnen profitieren. Mit Unterstützung und Anleitung wird er „digital fluent“.
  • Der Disciplined Achiever:
    Ein Mitarbeiter, der sich einbringt, hilft und lernen will. Die Voraussetzungen des Disciplined Achiever sind gut, doch ist ihm, um besser „digital zu sprechen“, eine klare Struktur wichtig. „Dieser Typ Mitarbeiter fühlt sich ebenfalls stark dem Unternehmen verbunden, doch verlangt er eine andere Herangehensweise von der Führungskraft“, erklärt Shirley Sheffer weiter. Er besteht auf gelernte Verantwortlichkeiten und ist, im Vergleich zu den anderen drei Personas, geringer gebildet. „Daher benötigt er einen klaren Lernpfad mit Zwischenzielen.“
  • Der Adaptive Team Player:
    Sie sind die jungen Wilden unter den Mitarbeitern: Die Adaptive Team Player sind talentierte, flexible und kommunikative Berufseinsteiger, geboren nach 1997.
    „Aufgrund ihres Wunschs nach persönlicher Interaktion und Networking werden sie mit der Remote-Arbeit allerdings nicht warm“, sagt Sheffer. Dem Adaptive Team Player helfen Lernmodule auf dem Weg zur Digital Fluency, am liebsten in regem Austausch mit Vorgesetzten beziehungsweise Relentless Innovators.
  • Der Relentless Innovator:
    Smart, erfahren und doch: neugierig. Der Relentless Innovator ist ein gut gebildeter Mitarbeiter, oft mit Führungsverantwortung, der als Vorbild vorangeht. „Dieser Typ Mitarbeiter möchte die digitale Welt erkunden und Kollegen auf diesen Weg mitnehmen“, sagt Shirley Sheffer. Der Nutzen von digitaler Technologie steht für den Relentless Innovator nicht infrage – im Gegenteil. Daher ist auch Remote-Arbeit für ihn kein Problem.

Chancen und Risiken dieser Personas für die digitale Transformation zu erkennen – das ist die halbe Miete. Doch, klar: „Es ist nicht alles, die Mitarbeiter zu mehr Digital Fluency zu bewegen. Es geht um Grundsätzliches: Die gesamte Unternehmensführung die digitale Transformation über alle Bereiche hinweg fördern“, sagt Sheffer. Das Konzept Digital Fluency eigne sich, um Entscheidungen auf diesen Nutzen zu hinterfragen – und einen Plan zu schmieden. „Denn nur, wenn die digitale Infrastruktur, Skills und Motivation der Mitarbeiter, die Führungs- und Unternehmenskultur stimmen und die digitale Technologie tatsächlich im Arbeitsalltag zur Anwendung kommt – dann werden Unternehmen digitaler. Und überleben langfristig.“

 

Sie wollen mehr über die Accenture Global Digital Fluency Study „Honing your digital edge“ erfahren? Hier können Sie die Studie in voller Länger lesen.

 

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