

Die Booster-Methode für deine Karriere
Nur jede dritte Führungskraft in Deutschland ist weiblich. Wie lässt sich das ändern? Die Sparkassen haben ein Mentoring-Programm aufgelegt. Eine Teilnehmerin erzählt, was ihr das gebracht hat.

(Quelle: Pexels / Craig AdderleyPexels / Craig Adderley)
Frauen in Führung – auch im europäischen Vergleich liegt Deutschland eher im hinteren Drittel. In Ländern wie Frankreich oder Großbritannien haben es anteilig mehr Frauen in die Chefetagen geschafft. Die Sparkassen Finanzgruppe will gegensteuern und die Quote verbessern. Die Ausgangsbedingungen dafür sind gut. Denn die weiblichen Mitarbeiter sind bei der Sparkassen-Finanzgruppe sogar in der Mehrheit.
Ehrliche Analyse führt zum Ziel
Für die Sparkassen-Finanzgruppe gehört es zur Ehrlichkeit dazu, mit diesen Zahlen nicht hinter dem Berg zu halten. Sie sind vielmehr Motivation für die Finanzgruppe, daran etwas zu ändern. Zahlreiche Talente haben sie bereits in ihren Reihen, ganz gleich ob weiblich, männlich, divers, jung oder alt oder welcher Herkunft. Allen soll der Weg in Führungspositionen offenstehen.
Aber wie ist das zu erreichen?
Die größten Hürden für Frauen türmen sich vor allem in drei Karriereabschnitte auf: Zum Karrierestart, in der Elternzeit und beim Wiedereinstieg nach der Elternzeit. In der gesamten Sparkassen-Finanzgruppe wird nun umso stärker darauf geachtet, dass Frauen in der Phase rund um die Familiengründung unterstützt werden, etwa durch Begleitung während der Elternzeit und bei der Rückkehr, Teilzeitarbeit, flexible Arbeitszeitmodelle, Job-Sharing und Homeoffice.
Kurs auf Karriere von Anfang an
Neben der Unterstützung in dieser sensiblen Phase und der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie setzen die Institute weitere Akzente. Die Sparkassen-Finanzgruppe hat festgestellt: Besonders positiv wirken sich Coaching- und Mentoring-Programme speziell für weibliche Mitarbeiter aus, denn dadurch ändert sich das Mindset. Die Intention, eine Führungskarriere zu verfolgen, wird befördert – oder bei mancher Mitarbeiterin überhaupt erst geweckt. Gleich im ersten Karriereabschnitt hilft das besonders, denn in dieser Phase sind die Hindernisse für Frauen weniger struktureller Natur, sondern scheinen eher im Verhalten und in den Rollenbildern aller Beteiligten verwurzelt. So hat sich gezeigt, dass viele junge Frauen für sich erst gar keine Führungskarriere anstreben.
Mentoring als Karriere-Booster
Es sei denn, sie werden dazu ermuntert. Genau hier setzt zum Beispiel das Cross Mentoring-Programm des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbands (RSGV) an, das bereits seit einigen Jahren läuft und ein wichtiges Element der unter #SieistSparkasse gebündelten Maßnahmen des RSGV im Bereich der Frauenförderung ist: Ein ganzes Jahr lang Begleitung, Austausch und Unterstützung mit einer Mentorin oder einem Mentor aus einer anderen Sparkasse als Booster für die Karriere. Die dritte Runde des Programms ist im Februar 2021 gestartet und endet im März dieses Jahres.

Cornelia Heusgen, Bereichsdirektorin von der Sparkasse Neuss. Quelle: Jochen Rolfes PHOTOGRAPHER
Cornelia Heusgen ist Sparkasse: Eine Bilanz
Was Cross Mentoring kann und was es bringt? Hier zieht Cornelia Heusgen von der Sparkasse Neuss Bilanz. Sie war schon in der ersten Runde 2017 mit dabei. Heute ist die 43-jährige Bereichsdirektorin und verantwortlich für 146 Mitarbeiter:innen.
Das sind meine fünf größten Learnings aus dem Mentoring:
1. Learning: Mit der eigenen Entwicklung beschäftigen ist ein Gewinn
Für mich war das Mentoring-Programm ein großes Geschenk. Ich durfte mich ein Jahr ganz intensiv mit meiner eigenen Entwicklung beschäftigen. Zwar hatte ich einen klaren Karriereplan, aber wie würde ich gut auf meinem Weg vorankommen? Diesen Fragen konnte ich mich ganz bewusst widmen.
2. Learning: Über den eigenen Schatten springen: Mut lässt sich trainieren
Es gibt keine Entwicklung, ohne dass man über den eigenen Schatten springt! Meine Mentorin hat mich oft mitgenommen zu Terminen, die sie hatte. Und sie hat auch Termine für mich organisiert, bei denen ich mich präsentieren musste. Sie war immer dabei und hat mir Feedback gegeben. Meine Mentorin war dabei wie ein Personal Trainer für mich.
3. Learning: Vor einem größeren Publikum sprechen kann man lernen – und es kann Spaß machen!
Ich war zum Beispiel auf Einladung des RSGV als Botschafterin des Cross Mentoring-Programms auf dem Sparkassentag in Hamburg zu Gast oder habe den Auftakt zur zweiten Runde des Cross Mentorings begleitet. Zu diesen Anlässen durfte ich vor einer größeren Anzahl von Zuhörer:innen von meinen Erfahrungen berichten. Ich war natürlich ungemein aufgeregt, die große Bühne kostete mich Überwindung. Aber seitdem macht es mir immer mehr Spaß, vor einem größeren Publikum zu sprechen.
4. Learning: Eigene Stärken erkennen: Nur dann kann man sie nutzen und einsetzen
Ich wollte Karriere machen und Verantwortung übernehmen, allerdings habe ich mich nicht im Vertrieb gesehen. Das hat sich während des Mentorings geändert. Meine Mentorin hat meine Pläne hinterfragt und noch einmal neue Sichtweisen mitgebracht. Sie hat mein Gespür für Menschen gelobt. Ihr war aufgefallen, dass ich immer schnell mit anderen ins Gespräch komme. Eine Stärke, die im Vertrieb sehr gefragt ist. Das hatte ich gar nicht so auf dem Zettel. Ich bin ihr total dankbar, denn ich wäre vielleicht von selbst nicht darauf gekommen. Heute gehören Vertriebsthemen ganz selbstverständlich zu meinem Aufgabenbereich.
5. Learning: Frauen-Netzwerk tut gut.
Mit meiner Mentorin von damals bin ich heute noch befreundet, wir tauschen uns weiter regelmäßig aus. Auch aus dieser Zeit stammt der Kontakt zu zwei Kolleginnen aus anderen Sparkassen. Es ist häufig hilfreich zu hören, wie es dort läuft und Erfahrungen zu teilen. Ich sehe mich als Wegbereiterin für andere Frauen. Ich möchte ihnen sagen: Respekt vor neuen Aufgaben ist okay, aber habt keine Angst. Wer wagt gewinnt.
Türöffner auf dem Weg nach oben
Mit dem Cross Mentoring von „#SieistSparkasse“ lernen Frauen mit ihrer Mentorin oder ihrem Mentor nicht nur eine Führungskraft kennen und können von ihr lernen. Sie lernen auch sich selbst besser kennen. Was kann ich gut, was sind meine Stärken? Wie kann ich sie einsetzen und ausbauen? Das ist der Schlüssel zum Erfolg des Mentoring-Programms. Denn Frauen gewinnen an Selbstbewusstsein und öffnen sich selbst die Türen auf ihrem Karriereweg in die Führungsetagen.

Verantwortlich für #Sieistsparkasse sind Ina Begale (links) und Margareta Rieck vom RSGV. Die beiden sind gut über www.sieistsparkasse.de zu erreichen. Quelle: Thomas Sievert
Erfolgsfaktor Diversität
Heterogene, diverse Teams sind erfolgreicher, das haben Studien immer wieder belegt. Denn gemischte Teams treffen klügere Entscheidungen, wägen Risiken besser ab und wagen gleichzeitig mehr Innovation. Am Ende erzielen sie die größeren wirtschaftlichen Erfolge. Es lohnt sich also auch für Unternehmen, geschlechtergerecht, divers und inklusiv zu sein. Das bringt vielfältige Blickwinkel und diverse Perspektiven in Schlüsselpositionen der Organisation in der Entscheidungs- und Strategiebildung. Und macht auch den Arbeitsalltag bunter. Die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt das mit flexiblen Arbeitszeitmodellen und einem speziellen Fokus auf Work-Life-Balance.
Das dürfen Bewerber von der Sparkassen-Finanzgruppe erwarten:
https://www.sparkasse.de/karriere.html