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Die deutsch-norwegische Partnerschaft für eine klimaneutrale Zukunft

Deutschland ist das Land mit dem größten Energieverbrauch in Europa1.  Um bis 2045 Klimaneutralität zu erreichen, braucht das Land starke und verlässliche Partner. Deutschland und Norwegen blicken auf 45 Jahre Energiepartnerschaft zurück. Diese Partnerschaft kann auch zu Deutschlands Energiewende einen erheblichen Beitrag leisten.

Equinor

Ein Viertel seiner Energie bezieht Deutschland aktuell aus Erdgas. Allein im vergangenen Jahr wurden bei uns insgesamt 1.016 Mrd. Kilowattstunden Gas verbraucht2.  Nur etwa 5 Prozent des Gases stammt aus eigener Produktion3, den Rest muss Deutschland aus dem Ausland importieren. 

Etwa 30 Prozent unseres Gases kommt aus Norwegen. Den größten Anteil an den Lieferungen aus Norwegen hat das teilstaatliche Energieunternehmen Equinor, das rund zwei Drittel der Exporte aus Norwegen vermarktet. Das restliche Drittel wird von einer Vielzahl internationaler, auch deutscher, Unternehmen gefördert und vermarktet. Equinor, vormals Statoil, liefert seit fast 45 Jahren Erdgas an Abnehmer in Deutschland und hat sich als verlässlicher Partner für den deutschen Markt erwiesen. 

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck hat die Bedeutung der langjährigen Energiepartnerschaft mit Norwegen auf seiner Reise nach Oslo im März 2022 noch einmal bekräftigt. Sein Besuch stand ganz im Zeichen der Versorgungssicherheit und einer Festigung der jahrzehntelangen Kooperation. Habeck und seine norwegischen Amtskollegen, Wirtschaftsminister Jan Christian Vestre und Energieminister Terje Aasland, sowie der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre bekannten sich zum Abschluss eines gemeinsamen Treffens zur Energiepartnerschaft zwischen den beiden Ländern und vereinbarten Vorhaben, um die Zusammenarbeit zukünftig noch weiter zu vertiefen. In ihrer gemeinsamen Erklärung wird deutlich, dass die Energiepartnerschaft, die mit der Lieferung von Erdgas begann, auch im CO2-neutralen Energiesystem des 21. Jahrhunderts eine Zukunft hat4.  Auf dem Weg dorthin soll mit bestehenden Erdgaslieferungen und der Erhöhung von Flüssigerdgas-Lieferungen die Versorgungssicherheit in Deutschland und Europa unterstützt werden.

1977: Inbetriebnahme Norpipe

Das Norpipe-System vom Ekofisk-Feld in der Nordsee bis nach Emden in Ostfriesland. Sie hat eine Kapazität von 32 Mrd. m³/Jahr.

1993: Gas-Lager in Etzel nimmt Betrieb auf

Der Gasspeicher in Etzel bei Friedeburg umfasst neunzehn Salzkavernen, in denen man Erdgas in über tausend Meter Tiefe unter der Erdoberfläche speichert. Der Speicher hat ein Arbeitsvolumen von 191,6 Mio. m³.

1995: Inbetriebnahme Europipe I

Die Europipe I-Gaspipeline verläuft von der Plattform Draupner E in der norwegischen Nordsee zu einer Empfangsstation in Dornum in Ostfriesland. Sie hat eine Kapazität von 46 Mrd. m³/Jahr.

1999: Inbetriebnahme Europipe II

Die Europipe II-Gaspipeline verläuft von der Gasaufbereitungsanlage Kårstø in Norwegen durch die Nordsee und landet wie die Europipe I in Dornum in Ostfriesland an. Sie hat eine Kapazität von 71 Mrd. m³/Jahr.

2018: Offshore-Windpark Arkona geht ans Netz

In einem Joint Venture mit E.ON versorgt der Windpark Arkona mit einer Leistung von 385 MW jährlich etwa 400.000 Haushalte mit Strom.

2020: Absichtserklärung zur Beteiligung an NortH2

Das gemeinsame Projekt von RWE, Shell, Gasunie, Groningen Seaports, der Provinz Groningen und Equinor soll zeigen, wie großskalig erzeugter grüner Wasserstoff aus Offshore-Wind als Kick-Starter für den Wasserstoffmarkt dienen kann.

2021: Abschluss der Machbarkeitsstudie H2morrow

Die Machbarkeitsstudie, die gemeinsam mit dem Partnern thyssenkrupp steel und OGE durchgeführt wurde, kam zu dem Ergebnis, dass die Versorgung des Duisburger Stahlwerks mit blauem Wasserstoff technisch möglich ist.

2021: Absichtserklärung zur Beteiligung an AquaSector

Das gemeinsame Projekt von RWE, Shell, Gasunie und Equinor soll zeigen, dass in Deutschland grüner Wasserstoff auf See effizient, kostengünstig und nachhaltig hergestellt werden kann.

2022: Habeck und Støre bekräftigen Energiepartnerschaft

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und der norwegische Ministerpräsident Jonas Gahr Støre veröffentlichen nach ihrem Treffen in Oslo eine gemeinsame Erklärung, in der sie die Energiepartnerschaft bekräftigen.

Zukunft: LNG-Lieferungen von Norwegen nach Deutschland

Wenn die geplanten FSRU oder LNG-Terminals in Deutschland gebaut sind, könnte Deutschland auch aus Norwegen Flüssiggas per Schiff importieren.

Zukunft: Wasserstoff-Importe aus Norwegen nach Deutschland

Wenn die geplante Machbarkeitsstudie direkte Importe von Wasserstoff nach Deutschland empfiehlt, könnte zukünftig durch eine Pipeline Wasserstoff von Norwegen direkt nach Deutschland strömen.

 

Die EU hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 treibhausgasneutral zu wirtschaften, Deutschland möchte sogar schon 2045 klimaneutral sein. Auch Norwegen plant, spätestens 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen, der Energiekonzern Equinor hat sich ebenfalls auf dieses Ziel verpflichtet. Bereits heute weisen die Erdgaslieferungen aus dem norwegischen Festlandsockel mit weniger als 0,01 Prozent bei der Förderung einer der weltweit geringsten Methanemissionen auf.

Das norwegische Gas erreicht uns derzeit durch die Nordsee über die drei Pipelines Norpipe, Europipe I und Europipe II und wird in Ostfriesland in das deutsche Gasnetz eingespeist. Die Bundesregierung plant, zukünftig auch Flüssigerdgas (LNG) per Schiff zu importieren. Dazu sollen in den nächsten Jahren an der deutschen Küste schwimmende Flüssiggasterminals (Floating Storage and Regasification Unit, FSRU) oder festinstallierte Anlagen auf Land gebaut werden, die in der Lage sind, das Erdgas von LNG-Tankern in Empfang zu nehmen. Norwegen verfügt bereits über ein LNG-Terminal in Hammerfest, welches voraussichtlich im Mai wieder in Betrieb gehen wird. Dort kann Erdgas verflüssigt, auf Tanker verladen und zukünftig womöglich auch auf diesem Transportweg nach Deutschland transportiert werden.

Langfristig wird die Verbrennung von Erdgas in seiner heutigen Form nicht mehr gebraucht.  Es ist daher wichtig, schon heute die Weichen für CO2-arme und CO2-freie Energieträger zu stellen. Insbesondere in der Industrie wird der Energieträger Wasserstoff dabei eine herausragende Rolle spielen.

Die deutsche Industrie ist momentan der größte Verbraucher von Erdgas in Deutschland, gefolgt vom Verbrauch durch Privathaushalte. Im Jahr 2020 war die Industrie für 36 Prozent unseres Erdgasverbrauchs verantwortlich, Haushalte für 31 Prozent5.  Eine große Kraftanstrengung der nächsten Jahrzehnte wird daher sein, das gesamte deutsche Energiesystem klimaneutral umzustellen. Auch wenn die Anstrengungen zum Ausbau der erneuerbaren Energien um ein Vielfaches gesteigert werden, wird Deutschland mit seinen energieintensiven Industrien auch in Zukunft auf den Import sauberer Energieträger angewiesen sein.

Dessen ist sich auch Minister Habeck bewusst und hebt die starke Verbindung zwischen Deutschland und Norwegen hervor. Bei seinem Besuch im März in Oslo sagte er: „Norwegen und Deutschland sind enge Partner bei der Energiewende und beim Klimaschutz. Diese Partnerschaft wollen wir weiter vertiefen.“6  Habeck und seine norwegischen Kollegen erklärten, dass sie gemeinsam eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben werden, um die Optionen für den Transport von Wasserstoff von Norwegen nach Deutschland zu untersuchen – womöglich auch durch eine entsprechende Pipeline. Habeck unterstrich die Bedeutung dieses Vorhabens: „Unsere beiden Länder sind sich einig, dass wir beim Thema Wasserstoff eine europäische Wasserstoffinfrastruktur von Anfang an mitdenken müssen.“7 

Beim Wasserstoff ist das Energieunternehmen Equinor bereits sehr aktiv. In zahlreichen Projekten erprobt es die Produktion und den Einsatz von klimaschonendem Wasserstoff. Das Unternehmen setzt in seinen Projekten sowohl auf grünen Wasserstoff, der klimaneutral aus erneuerbarem Strom hergestellt wird, als auch auf blauen Wasserstoff, der aus Erdgas gewonnen wird, wobei das dabei entstehende CO2 dauerhaft unter dem Meeresgrund in Norwegen gespeichert wird. Das macht ihn ebenfalls nahezu klimaneutral. Der Vorteil des blauen Wasserstoffs ist, dass er kurzfristig und verlässlich in großem Maßstab zur Verfügung stehen kann. Er kann grünen Wasserstoff ergänzen und zu einem konstanten Angebot von Wasserstoff beitragen. In Deutschland ist Equinor am H2morrow steel-Projekt beteiligt, das die Versorgung des Duisburger Stahlwerks mit blauem Wasserstoff zum Ziel hat. Außerdem ist das Unternehmen Projektpartner von den grünen Wasserstoff-Initiativen AquaVentus vor der Küste Helgolands und NortH2 vor der niederländischen Küste, von dem durch die geographische Nähe auch die deutsche Industrie profitieren kann. 

Deutschland, Norwegen und die EU haben ähnlich ambitionierte Klimaziele. In Norwegen produzierter Wasserstoff könnte zukünftig durch eine Pipeline direkt nach Deutschland gelangen und im ersten Schritt energieintensive Industrien dabei unterstützen, die Produktion klimaneutral umzustellen. Die deutsch-norwegische Energiepartnerschaft wird zu einer tragenden Säule für die Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis zur Mitte dieses Jahrhunderts werden.


https://energiestatistik.enerdata.net/gesamtenergie/welt-verbrauch-statistik.html (Russland ausgenommen)
https://www.bdew.de/service/daten-und-grafiken/monatlicher-erdgasverbrauch-deutschland/
https://www.bveg.de/die-branche/erdgas-und-erdoel-in-deutschland/erdgas-in-deutschland/
4 https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Downloads/J-L/20220316-joint-statement-norway.pdf?__blob=publicationFile&v=6 
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/37985/umfrage/verbrauch-von-erdgas-in-deutschland-nach-abnehmergruppen-2009/
https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2022/03/20220316-deutschland-und-norwegen-vereinbaren-zusammenarbeit-fur-wasserstoff-importe.html 
7 Ebd. Dieser Inhalt ist in Zusammenarbeit mit Equinor entstanden und beleuchtet den Beitrag des Unternehmens zur Energiewende. Mehr zu Equinors Energielösungen erfahren Sie hier.

 

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