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Erfahrungen Schüleraustausch Organisation USA

Erfahrungen einer Schüleraustauschorganisation in den USA

Alltag in den „Verschlossenen Staaten von Amerika“? Wie politisches Klima und gelebte Gastfreundschaft den Schüleraustausch prägen

Der perfekte Start ins Auslandsjahr: Teilnehmende während ihrer 3-tägigen Orientierungsveranstaltung in New York City. (c) Ayusa-Intrax

Die Berliner Schüleraustauschorganisation Ayusa-Intrax berichtet aus erster Hand, wie sich die politische Lage in den USA auf Austauschschüler:innen und ihre Familien auswirkt – und welche Erfahrungen vor Ort tatsächlich gesammelt werden.

Die öffentliche Debatte über die USA ist laut: politische Polarisierung, harte Wahlkämpfe, restriktive Visa-Regularien. Viele Familien fragen sich daher, ob ein Schüleraustausch derzeit überhaupt noch unbeschwert möglich ist. Gleichzeitig prägen diese Diskussionen die Fragen, die uns als Schüleraustauschorganisation täglich erreichen. 

Zwischen Sorgen und Alltag 

Weltpolitische Entwicklungen verunsichern Familien – das begleitet unsere Arbeit seit über 40 Jahren. Die heutigen schnellen Nachrichtenzyklen und zugespitzten Debatten verstärken dieses Muster jedoch deutlich. Häufig hören wir Fragen wie: „Sind die Schüler:innen überhaupt noch willkommen?“, „Ist der Aufenthalt sicher?“ oder „Wie wirkt sich die politische Spaltung der USA auf das Alltagsleben aus?“ Dahinter steht meist die Sorge, dass die eigenen Überzeugungen nicht zum Umfeld der amerikanischen Gastfamilie passen könnten. Auch eine mögliche Erschwerung der Einreise oder der richtige Umgang mit der politischen Situation vor Ort beschäftigt viele Familien. 

Das Ende eines gelungenen Austauschjahres: Die Abschlusszeremonie an der amerikanischen High School. (c) Ayusa-Intrax

Diese Sorgen sind vor dem Hintergrund der medialen Berichterstattung verständlich, bestätigen sich in unserer täglichen Arbeit und in den Erfahrungen unserer Schüleraustauschorganisation in den USA jedoch bislang nicht. „Von größeren Konflikten aufgrund politischer Differenzen habe ich nicht ein einziges Mal gehört“, berichtet Sabine Sokolyuk, Teamleiterin des Schüleraustausch-Teams bei Ayusa-Intrax. „Für die meisten Schüler:innen hat das Thema keine Relevanz vor Ort, weil es auch für die Amerikaner im Alltag nicht unbedingt Priorität hat. Rund um die US-Wahl war das kurzzeitig spürbarer, anschließend hat sich die Lage jedoch rasch normalisiert.“ 

Für Martin Vogt, Geschäftsführer von Ayusa-Intrax, ist das Thema auch persönlich. Sein eigener Sohn ging 2023 als Austauschschüler in die USA; daher weiß er aus eigener Erfahrung, dass Sorgen und Zweifel – etwa über die politische Lage oder Sicherheit vor Ort – sehr schnell den vielen positiven Erfahrungen weichen. „Als Vater ist es natürlich auch mir nicht leichtgefallen, das eigene Kind loszulassen. Ich habe gehofft, dass mein Sohn ebenso positive Erfahrungen macht wie ich während meines Austauschjahres in den USA. Zum Glück wurde er von Anfang an sehr herzlich aufgenommen, und die anfängliche Nervosität legte sich schnell.“ Diese Erfahrung steht stellvertretend für das, was auch die meisten anderen Austauschschüler:innen berichten: Sie erleben vor Ort in den allermeisten Fällen die Offenheit, Neugier und Gastfreundschaft, für die die USA als Gastland seit jeher bekannt sind.

Neue Welten beim Frühstück

Gleichzeitig kann ein Austausch natürlich Begegnungen mit unterschiedlichen politischen oder gesellschaftlichen Ansichten mit sich bringen – das gehört zur Realität kulturellen Austauschs. „Unsere Gastfamilien sind sehr divers. Schüler:innen müssen damit rechnen, in eine Familie zu kommen, in der beispielsweise Donald Trump offen unterstützt wird“, so Sokolyuk. Sie rät den Jugendlichen zu einem wertfreien, möglichst neutralen Umgang mit sensiblen Themen. „Ganz entscheidend ist der Respekt vor anderen Meinungen“, betont sie. Es geht dabei nicht darum, Differenzen zu ignorieren, sondern neue Lebenswelten zu entdecken und Stereotypen abzubauen. Im Alltag findet ein Umdenken oft im Kleinen statt – bei Gesprächen am Frühstückstisch, im Sportteam der High School oder im Klassenraum. „Selbst sehr kritische Schüler:innen haben von interessanten Gesprächen berichtet“, sagt Sokolyuk. „Negative oder ausufernde Diskussionen hat es kaum gegeben.“

Neue Freundschaften und neue Hobbies - Sportteams an der High School spielen häufig eine wichtige Rolle im Austauschjahr. (c) Ayusa-Intrax

Neben politischen Fragen sorgen sich viele Familien auch um praktische Aspekte wie die Visavergabe oder die Einreiseverfahren. Doch auch hier zeigt sich eine deutlich entspanntere Realität, als die Nachrichtenlage vermuten lässt. Aufgrund veränderter Abläufe kam es zwar zeitweise zu Verzögerungen bei der Ausstellung, jedoch haben am Ende alle Schüler:innen ihr Visum für die USA erhalten und konnten wie geplant in ihren Schüleraustausch starten. Auch die Einreise verlief laut Sokolyuk im vergangenen Sommer vollkommen problemlos – das häufig befürchtete Social-Media-Screening hatte keine spürbaren Auswirkungen auf unsere Teilnehmenden. „Alle Schüler:innen konnten problemlos einreisen. Es war kein Unterschied zu den vorherigen Jahren sichtbar.“

Austausch in unsicheren Zeiten

Gleichzeitig bleibt bei einigen Familien die Frage im Hinterkopf, was passieren würde, sollte sich die Lage in den USA so verändern, dass die Durchführung eines Austauschprogramms stark eingeschränkt wäre. Aus unseren Erfahrungen als langjährige Schüleraustauschorganisation in den USA wissen wir, wie wichtig es ist, auf unterschiedliche Szenarien gut vorbereitet zu sein – auch wenn aktuell nichts auf eine Verschlechterung der Situation hindeutet. Deshalb beobachten wir die rechtlichen und politischen Entwicklungen fortlaufend und stehen in engem Austausch mit unserem Hauptbüro vor Ort.

In den vielen Jahrzehnten seit unserer Gründung haben wir bereits einige herausfordernde Phasen erlebt, zuletzt während der Coronapandemie. Dabei haben wir festgestellt, dass besonnene, transparente Kommunikation wesentlich ist für gelungenes Krisenmanagement – ebenso wie das Setzen auf passgenaue Lösungen. Geschäftsführer Martin Vogt erinnert sich: „Wir haben während der Pandemie bewusst einen sehr individuellen Weg gewählt und gemeinsam mit allen Beteiligten jeweils die beste Lösung gesucht und gefunden.“ Während sich einige Schüler:innen in Zeiten von Lockdowns und Online-Unterricht dazu entschieden, ihr Programm zu beenden, wollten viele ihren Austausch trotz der Einschränkungen und unklaren weiteren Entwicklung fortsetzen. „Es gab für uns nicht die eine Entscheidung und den einen Weg“, so Vogt. „Die Wünsche der Schüler:innen und Eltern waren maßgeblich für die jeweilige Vorgehensweise und haben die Entscheidungen geprägt.“

Gerade in einer Zeit, in der vieles trennend wirkt, können persönliche Begegnungen neue Perspektiven öffnen. Austauschprogramme leisten hier einen wichtigen Beitrag. Dass die Nachfrage ungebrochen hoch ist, zeigt: Die Bereitschaft zum Dialog und zur Offenheit ist größer als die Unsicherheit – und das ist vielleicht die ermutigendste Nachricht von allen.

Weitere Informationen zum Austauschjahr in den USA und unsere Unterstützungsangebote für Familien finden sich auf unserer Seite zum Austauschjahr in den USA – inklusive eines FAQ-Bereichs zu den häufigsten aktuellen Fragen rund um die politische Lage.

 

Impressum:

Ayusa-Intrax GmbH
Giesebrechtstraße 10
10629 Berlin
T: +49 30 8439390
 
Geschäftsführer: Martin Vogt
Handelsregister: HRB 65238, Amtsgericht Berlin Charlottenburg
Gerichtsstand: Berlin
USt ID: DE189128751
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