Unstoppable Together: Gemeinsam stärker für Gleichberechtigung
Vor über 50 Jahren läutete der Stonewall-Aufstand in New York eine Wende in der Bewegung für mehr Rechte für die LGBTQ+-Bewegung ein und die Community hat seitdem viel erreicht – ob beispielsweise mit der Ehe für alle oder dem erst kürzlich vorgestellten Entwurf für ein neues Selbstbestimmungsgesetz.
Doch Gesetze können nur den Rahmen bilden für den gesellschaftlichen Wandel – entscheidend ist, wie dieser Wandel im Alltag gelebt wird. Dabei spielt auch die Arbeitswelt eine entscheidende Rolle. Und hier gibt es noch zu tun: So gaben 2019 in einer Studie von BCG beispielsweise nur 37 Prozent an, sich im beruflichen Umfeld zu outen, obwohl sich 85 Prozent persönlich bereit dazu fühlen. Die Bewegung für mehr Gleichberechtigung können Unternehmen Seite an Seite mit der Community unterstützen. Das zeigen beispielsweise der Marktführer im Bereich CRM, Salesforce, und seine Mitarbeiter Markus und Maximilian Wittig.
Markus und Maximilian, ihr setzt euch aktiv für die Gleichberechtigung der LGBTQ+-Community ein. Im rechtlichen Rahmen wurde hier schon viel erreicht, wo glaubt ihr, liegt heute der größte Handlungsbedarf?
Maximilian: Das stimmt! Und wir beide haben auch das Glück, dass wir in einer Branche arbeiten, in der die Akzeptanz sehr hoch ist. Aber in unserer Gesellschaft gibt es natürlich immer noch Klischees, die Menschen aus unserer Community marginalisieren.
Markus: Homosexualität wird beispielsweise häufig mit gewissen Fertigkeiten verbunden, nach dem Motto alle schwulen Männer haben die perfekt eingerichteten Wohnungen und wenn du einen Innenausstatter brauchst, frag deinen schwulen Freund – aber eine Bohrmaschine sollte er besser nicht in die Hand nehmen. Dann fällt es einem natürlich schwerer, sich in einem handwerklichen Beruf zu outen, da können wir so gleichgestellt sein, wie wir wollen.
Wie ist euer Engagement im Unternehmen organisiert?
Maximilian: Bei Salesforce gibt es sogenannte Equality Gruppen, in denen sich Mitarbeiter:innen zusammentun, die sich für verschiedene gesellschaftliche Belange einsetzen, zum Beispiel für den Umweltschutz, Menschen mit Behinderung oder eben die LGBTQ+-Bewegung. Diese Gruppen machen intern und auch extern auf ihre Anliegen aufmerksam und organisieren Aktionen. Salesforce unterstützt sie dabei mit Spenden und damit, dass Mitarbeiter:innen jedes Jahr sieben Arbeitstage für ihr gesellschaftliches Engagement aufwenden dürfen.
Markus: Unsere LGBTQ+-Gruppe nennt sich Outforce. Wir beide kümmern uns speziell um Kommunikation und Events. Das passt auch gut zu unserem privaten Engagement, wir können da unsere Erfahrungen, Kontakte und Synergien sehr gut nutzen. Zum Beispiel, um interessante Gesprächspartner:innen für unsere monatlichen internen Veranstaltungen zu gewinnen. Wir laden Kolleg:innen ein, wollen informieren und aufklären, und jede:r kann Fragen stellen. Uns freut das große Interesse, es zeigt, dass die Kolleg:innen wirklich offen und interessiert sind an den Themen der Community. Das spiegelt sich auch im täglichen Umgang.
Macht ihr denn bei Salesforce andere Erfahrungen als bei ehemaligen Unternehmen?
Markus: Ich persönlich hatte auch früher nie Probleme am Arbeitsplatz, weil ich mit einem Mann zusammen bin.
Maximilian: Wir hören aber tatsächlich von neuen Kolleg:innen bei Salesforce, die auf Outforce zukommen und Bedenken äußern, sich zu outen. Oder befürchten, dass Kund:innen irritiert sein könnten. Das Schöne ist, dass wir ihnen versichern können: Ihr seid hier absolut richtig, ihr könnt hier zeigen, wer ihr seid. Das Unternehmen und alle Kolleg:innen stehen 100 Prozent hinter euch!
Und wie sieht das dann bei Kundenterminen aus?
Maximilian: Vor kurzem hatten wir eine Kundenveranstaltung in München. Als Outforce waren wir mit einem eigenen Stand vertreten, also sehr sichtbar für jede:n Besucher:in – und wir waren begeistert von der Dynamik vor Ort! Wir haben den ganzen Tag Fragen von etlichen Kunden- und Partnerunternehmen beantwortet, die wissen wollten, wie man so eine Gruppe aufbaut und organisiert. Denn viele möchten das auch bei sich etablieren oder sind schon dabei. Für uns ist das ein wunderbares Feedback, denn es zeigt, dass wir mit unserer Arbeit andere inspirieren und motivieren.
Markus: Diese Werteorientierung, die Salesforce vorlebt, zieht immer weitere Kreise. Dass Unternehmen eine wichtige Plattform für den Wandel sind, den wir bei so vielen Herausforderungen unserer Zeit brauchen, erkennen immer mehr Firmen und wollen ihren Beitrag leisten.
Maximilian: Was ich auch noch betonen möchte ist, dass gerade Dinge wie Wertekultur und gesellschaftliches Engagement von Firmen nur dann funktionieren, wenn der konsequente Support durch die Geschäftsführung weltweit da ist. In Deutschland unterstützen uns unter anderem unser CEO Central Europe, Stefan Höchbauer, und Deutschland-Chef Joachim Schreiner. Das ist vor allem wichtig, weil Themen wie zum Beispiel Adoptions- oder Transrechte nicht überall so liberal geregelt sind wie hier. Salesforce hilft den betroffenen Mitarbeiter:innen global nach Kräften, ermöglicht beispielsweise Elternzeit für gleichgeschlechtliche Partner:innen, auch wenn diese in einem Land gesetzlich nicht vorgesehen ist. Oder gewährt die nötigen Auszeiten für die körperlichen und psychischen Herausforderungen bei Geschlechtsumwandlungen. Damit geht Salesforce weit über die Pflichten eines Arbeitgebers hinaus, ohne es an die große Glocke zu hängen.

Markus und Maximilian Wittig von Salesforce engagieren sich mit der Equality Gruppe Outforce nicht nur unternehmensintern, sondern auch in der Münchner LGBTQ+-Community. Sie unterstützen etwa die Aidshilfe, das queere Jugendzentrum Diversity und die Empowerment-Plattform Queermentor mit gemeinnütziger Arbeit und Spenden.


An anderer Stelle will man aber sichtbar werden. Der Christopher Street Day ist so ein Anlass. Was plant ihr da mit Outforce?
Markus: Wir waren uns schnell einig, dass wir 2022, unter dem Eindruck von Klima- und Ressourcenkrise, nicht mit einem Diesel-Truck durch die Stadt fahren wollen. Deshalb sind wir bei der Parade durch München zu Fuß, mit Rikschas und mit Musik- und Tanzgruppe unterwegs. Unser Motto ist deswegen auch „Nachhaltig für Gleichberechtigung“.
Maximilian: Außerdem haben wir auf einer Charity-Radtour die Pride-Flagge von Köln nach München gebracht. So verbinden wir symbolisch die Salesforce Kolleg:innen aus mehreren Städten in Deutschland. Bei diesem Pride Ride strampelte auch Joachim Schreiner mit. Und für jeden zurückgelegten Kilometer geht eine Spende an unsere Kooperationspartnerin Vanessa Weber, die mit ihrer Stiftung Baumpflanzungen organisiert. Denn Gleichberechtigung ist für uns untrennbar damit verbunden, uns auch für mehr Umweltschutz und eine nachhaltigere Welt einzusetzen. Nur mit einer lebenswerten und intakten Umwelt können wir sicherstellen, dass kommende Generationen die gleichen Chancen haben werden wie wir.
Markus: Ich finde daran sieht man auch sehr schön, was Menschen und ihre Unternehmen gemeinsam bewegen. Das zeigt auch unser weltweites Motto „Unstoppable Together“: Wir sind nicht nur an unserer persönlichen Sache interessiert, sondern gehen die gesellschaftlichen Herausforderungen gemeinsam an, ob es um Diskriminierung oder Nachhaltigkeit geht. Dadurch sind wir alle sehr viel stärker – also unstoppable, unaufhaltbar.

Erfolgsfaktor starke Werte
Equality, also Gleichberechtigung, ist einer der fünf Grundwerte des Technologieunternehmens Salesforce. Bereits der Gründer Marc Benioff war vor über 20 Jahren überzeugt, dass Unternehmen zu den stärksten Treibern des gesellschaftlichen Wandels gehören. Equality zu fördern ist nicht nur ein wichtiger Beitrag, sondern ein Erfolgsfaktor für jedes Unternehmen, da diverse Teams nachweislich innovativer und produktiver arbeiten. Bei Salesforce ist es Stefan Höchbauer, CEO Central Europe, ein Anliegen, integrative Geschäftspraktiken zu verankern und inklusive Führung nicht nur in Schulungen vermitteln zu lassen, sondern auch persönlich vorzuleben. „Jeder Mensch hat ein Recht darauf, sich am Arbeitsplatz sicher und wertgeschätzt zu fühlen. Daher setzen wir uns aktiv für die Gleichstellung der LGBTQ+-Community ein“, so Höchbauer. „Und wir ermutigen andere, zu Fürsprecher:innen zu werden und sich für die Gleichstellung aller einzusetzen.“