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Wenn physische und digitale Welten verschmelzen

Neue Ära der KI

Künstliche Intelligenz malt heute schon Bilder,

... schreibt Reden und Gedichte und liefert Antworten auf komplizierteste Fragen. Wohin wird diese Reise noch gehen? Eine Accenture-Studie liefert Antworten.

Künstliche Intelligenz (KI) wird unser Leben grundlegend verändern – wie grundlegend, das wurde einmal mehr Ende 2022 klar, als das Unternehmen OpenAI ChatGPT vorstellte. Der KI-Bot wurde innerhalb kürzester Zeit zum Star: In den ersten fünf Tagen nach Veröffentlichung meldeten sich über eine Million Nutzer an, die den Chatbot mit komplexen Fragen überhäuften, ihn Gedichte schreiben ließen oder sogar, wie in einem österreichischen Regionalparlament geschehen, als politischen Redenschreiber nutzten. Die Ergebnisse waren beeindruckend und ließen die Idee einer Artificial General Intelligence (AGI), die praktisch jede geistige Aufgabe erlernen kann, plötzlich gar nicht mehr utopisch erscheinen.

„Wir stehen vor einer neuen Realität, in der die physische Welt immer mehr mit unserem digitalen Leben verschmilzt“, erläutert Kathrin Schwan, Managing Director Data & AI Network beim Beratungsunternehmen Accenture. „Statt einer schrittweisen Veränderung erleben wir einen Evolutionssprung, der unter anderem durch die einfache Nutzbarkeit von Generative AI ausgelöst wurde.“ Was das für Unternehmen, aber auch für die Gesellschaft insgesamt bedeutet und in welche Richtung diese Entwicklung führen kann, zeigt die aktuelle Accenture-Studie „Technology Vision 2023“ auf.

„Wir stehen vor einer neuen Realität, in der die physische Welt immer mehr mit unserem digitalen Leben verschmilzt.“

Kathrin Schwan

Kapitel I

Anpassungsfähige Foundation Models

ChatGPT liefert ein eindrucksvolles Beispiel für die Möglichkeiten, die KI schon heute eröffnet. Der Bot wurde mit Milliarden von Beispielen aus dem Internet trainiert, er kann Aufsätze schreiben, Programmcodes debuggen und komplizierte Fragen beantworten. Zudem kann sich ChatGPT auf frühere Konversationen beziehen und entsprechend Antworten überarbeiten oder vertiefen. Diese Anpassungsfähigkeit macht diese sogenannten Foundation Models oder auch Basismodelle, deren Leistungsfähigkeit auf riesigen Trainingsdatensets basiert, so zukunftsweisend. In einem Experiment für den Accenture-Podcast schlüpft ChatGPT sogar in die Rolle des CEOs bei einem fiktiven Energie- und Ölkonzern. Wie sich die KI auf dem Chefposten macht, können Sie hier in der Podcast Episode „Das KI-Experiment: AI CEO, Big Energy SE | ChatGPT“ von #tomorrowtoday nachhören.

„Unternehmen können mithilfe von Foundational Models viele Aufgaben und Herausforderungen auf ganz neue Art und Weise meistern“, sagt Kathrin Schwan. Welch hohe Bedeutung Unternehmen schon heute dieser Entwicklung beimessen, belegt eine Zahl aus der Accenture-Studie „A new era of generative AI for everyone“: Demnach sind 98 Prozent der Führungskräfte weltweit davon überzeugt, dass Foundation Models in den kommenden drei bis fünf Jahren eine bedeutende Rolle in ihren jeweiligen Organisationen spielen wird.

  1. Eintauchen und experimentieren – mit einem unternehmerischen Mindset
  2. People first: den Fokus auf Mitarbeitende legen
  3. Die eigenen Daten aufbereiten
  4. In eine nachhaltige Technologiebasis investieren
  5. Innovation im Partner-Ökosystem beschleunigen
  6. KI verantwortungsvoll ausbauen und Standards setzen
Kapitel II

Ein Meilenstein der KI-Geschichte

„Die Verfügbarkeit und niederschwellige Nutzbarkeit von Foundational Models macht KI für eine breite Bevölkerungsschicht zugänglich, erlebbar und markiert einen bedeutenden Wendepunkt in der KI-Geschichte“, sagt Kathrin Schwan. Für Unternehmen bedeutet das aber auch: Sie müssen innerhalb ihrer Belegschaft das nötige Expertenwissen aufbauen, um Foundation Models an geschäftliche Bedarfe anzupassen und sie in Anwendungen zu integrieren. Ein Aufwand, der sich auszahlt, wie die Studie belegt: Demnach könnte ein KI-System wie der ChatGPT-Nachfolger GPT-4 branchenübergreifend bei 40 Prozent aller Arbeitsstunden eingesetzt werden und die Beschäftigten bei ihrer Arbeit unterstützen.

Doch jede KI ist nur so gut wie die Datensätze, auf denen sie fußt. Eine Verschmelzung von physischer und digitaler Welt bedeutet daher auch, dass der Bedarf an Daten, etwa um KI-Systeme zu trainieren und zu verbessern, weiter wachsen wird.

Unternehmen sollten deshalb auch über eine neue Form von Transparenz nachdenken – gerade im Kontext von globalen Herausforderungen wie Pandemien oder dem Klimawandel. „Datenaustausch über den Kontext eines Unternehmens hinaus gepaart mit gezielter Datenkuratierung (Klasse statt Masse) wird immer wichtiger werden“, sagt Kathrin Schwan. „Die Chancen der hieraus neu entstehenden Daten-Ökosysteme sollten Unternehmen frühzeitig für sich nutzen.“

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