Smartes Stadtleben
Wie kann Technologie dazu beitragen, Städte nachhaltig, lebenswert und zukunftssicher zu machen? Gera wird als SMARTCity-Modellort vom Bundesbauministerium gefördert. Wir stellen acht smarte Projekte vor – vom Theater bis zum Hochwasserschutz.

Theatergeschichte schreiben
Wir befinden uns im Jahr 2121, die Erde ist nahezu unbewohnbar geworden. Nur in Mytopia, dem letzten verbliebenen Stadtstaat, leben unter einer Glaskuppel noch Menschen und kämpfen um die Macht. Wer wird sich durchsetzen? In der Reihe √My, die am Theater ltenburg Gera über drei Spielzeiten läuft, bestimmt das Publikum via App die Handlung mit. Ein Autorenteam schreibt die Geschichte nach den Anweisungen der Besucher fort.

Ämter kontaktieren
Mit wenigen Klicks zur Meldebescheinigung? Über ein digitales Bürgerserviceportal soll das in Gera bald möglich sein. Neben Services wie der Meldebescheinigung oder der Abmeldung ins Ausland sollen Bürger über das Portal auch Anliegen an das Ordnungs- oder Sozialamt loswerden können.

Infrastruktur verbessern
An welchen Stellen benötigt Gera einen besseren Hochwasserschutz? Wie gut ist die Luftqualität in der Stadt? Und wie viele Autos fahren täglich über bestimmte Straßen? Um solche Daten zu erhalten, installiert Gera nach und nach Sensoren in der Stadt. Die Informationen, welche die Stadt auf diese Weise sammelt, sollen helfen, die Infrastruktur zu verbessern.

Ideen einbringen
Wo soll ein Park entstehen? Wie kann eine sinnvolle Straßenführung aussehen? Wenn es um Stadtplanung geht, möchten viele Bürger sich mit eigenen Ideen einbringen. In Gera können sie das bald sehr einfach tun: Die neuen Möglichkeiten reichen von Befragungen über die dauerhafte Teilnahme in verschiedenen Gremien bis zu digitalen Beteiligungsmöglichkeiten über eine eigens geschaffene Plattform. Damit die Stadtgesellschaft besser mitreden und mitplanen kann, hat Gera einen Bürgerbeteiligungsmanager eingestellt. Dieses Modell könnte Städte helfen, attraktiver zu werden: für Unternehmen, Investoren und Privatpersonen.

Energiequellen vernetzen
Wie kann ein Quartier verschiedene erneuerbare Energiequellen zu einem intelligenten Netz zusammen-schließen? Wie kann es seine Wärmeversorgung optimieren und im Sommer für ausreichend Kühlung sorgen? Um das herauszufinden, startet Gera eine Studie und ein Pilotprojekt mit verschiedenen Nutzungen bestehender Gebäude. Parallel entwickeln Experten eine Smart-Grid-Software weiter, die künftig eine intelligente Energieversorgung steuern könnte.

Mobilitätswende vorantreiben
In größeren Großstädten gehören sie längst zum Stadtverkehr: Pedelecs, Lastenräder, E-Scooter oder Carsharing-Fahrzeuge. Gera will erproben, wie auch Städte um 100 000 Einwohner den Menschen mehr alternative Verkehrsmittel anbieten können. Damit diese einfach nutzbar sind, will die Stadt ein zentrales Portal entwickeln, über das die Bürger alle Fortbewegungsmittel buchen können.

Smarte Abfallwirtschaft
Intelligente Müllentsorgung hilft dem Klima. Gera hat Glas-Container mit Sensoren ausgestattet, die den Füllstand erfassen und weitergeben. So können Bürger volle Container meiden und sich per App die nächste Alternative anzeigen lassen. Das Entsorgungsunternehmen nutzt die Infos, um seine Touren effizienter zu planen.

Durchblick bewahren
Wo ist die nächste Apotheke? Welche Konzerte finden heute Abend statt? Und wo führen die schönsten Spaziergänge in Gera entlang? All diese Infos sollen Einheimischen wie Touristen bald in einem digitalen Stadtleitsystem zur Verfügung stehen. Nutzen können Interessierte es dann beispielsweise über stationäre Displays in der Stadt sowie über die SMARTCity-App, die sich gerade in der Entwicklung befindet.