Ein Museum erleuchtet

Text Clara Müller
Visualisierung des D.O.M Luxigon für Studio QWERTZ

Wo Tradition auf Technologie trifft, sich Innovation und Inspiration vereinen und Licht und Lehre zusammenkommen, haben Ólafur Elíasson und Sebastian Behmann ihre Finger im Spiel. In Jena entwerfen der Lichtkünstler und der Architekt in Zusammenarbeit mit den Architekten von Studio Qwertz aus Berlin die neue Fassade des Deutschen Optischen Museums – mit einer Kombination aus recyceltem Aluminium und mundgeblasenem, lebendigem Glas zaubern sie ein übergroßes Lichtphänomen an die Wand. Licht ist innen wie außen das zentrale Element – es lässt die Fassade je nach Tages- und Jahreszeit sowie Standort des Betrachters unterschiedlich erscheinen.

Die Gestaltung ist eng an das Ausstellungskonzept des Museums angelehnt. Gründungsdirektor Prof. Timo Mappes schafft mit rund 100 Mitmach-Stationen, zusätzlich zu den historischen Exponaten, eine neue Form des Edutainments: Hier dürfen Besucher die Originale selbst nutzen, um die Vergangenheit in der Gegenwart zu verstehen und die Physik über das persönliche Erleben zu begreifen. Denn, so sagt der Museumsleiter, das D.O.M. möchte viele Fragen beantworten – und zu noch mehr anregen. Diese Idee der Interaktion greift die Fassade auf. Sie soll Besucher und Passanten dazu inspirieren, ihre Umgebung mit anderen Augen zu sehen.

In Jena schaffen Elíasson und Behmann das erste in Architektur integrierte Werk ihres gemeinsamen Büros Studio Other Spaces in Deutschland. Wer ihre stadtbildprägenden Werke wie die Fußgängerbrücke Cirkelbroen in Kopenhagen oder das Konzerthaus in Reykjavík kennt, ahnt: Hier entsteht etwas Magisches.

Die Neueröffnung des Deutschen Optischen Museums ist für 2027 geplant. Mehr dazu unter: www.deutsches-optisches-museum.de