Gibt es etwas Schöneres als fröhliche Kinder? Wenn sie auf dem Spielplatz herumtollen, nach der Schule ihre Freunde treffen, mit den Eltern ein unbeschwertes Wochenende verbringen. „Mama, gehen wir in den Zoo?“ – „Klar, zieh dich schon mal an.“ Nein, etwas Glücklicheres kann man sich kaum vorstellen.
Was aber, wenn ein Kind, dem wir auf dem Spielplatz oder vor dem Schultor begegnen, gar nicht glücklich ist? Wenn es verloren dasteht. Ein Junge, den niemand abholt und der viel zu dünn angezogen ist für die Jahreszeit. Ein Mädchen, das ungepflegt und ein bisschen verwirrt wirkt. Dann handelt es sich vielleicht um ein vernachlässigtes Kind, von denen es viel zu viele gibt. Vielleicht ist es ein Kind, das unsere Hilfe braucht.
Man will es kaum glauben, aber in Deutschland leiden viele Kinder darunter, dass ihre Eltern sich nicht genügend um sie kümmern können. Sie sind oft allein, niemand nimmt sie in den Arm. Ihnen fehlt es an Aufmerksamkeit, Liebe und Fürsorge. Oft werden sie ungesund ernährt, tragen unpassende Kleidung, gehen nicht regelmäßig zu ärztlichen Untersuchungen.
Allein zu Hause vor dem Fernseher
Aber was genau versteht man eigentlich unter Vernachlässigung? Fachleute unterscheiden zwischen körperlicher und emotionaler Vernachlässigung. Beides gilt als Misshandlung und Kindswohlgefährdung. Tausende Kinder erleben es täglich, und oft sind es die Jüngsten, die besonders betroffen sind. Sie sitzen allein zu Hause vor dem Fernseher. Oft wissen sie nicht, wo ihre Eltern sind. Es ist erschreckend, welche Dimension dieses Phänomen in Deutschland hat.
Bei so vielen Kindern und Jugendlichen ist 2023 eine Kindeswohlgefährdung festgestellt worden.
Prozent der gefährdeten Kinder wiesen Zeichen einer Vernachlässigung auf.
Alle 13 Minuten muss in Deutschland im Durchschnitt ein Kind zu seinem Schutz aus seiner Ursprungsfamilie genommen werden.
Meistens dauert es lange, bis jemandem etwas auffällt. Einer Lehrerin vielleicht, die merkt, dass ein Kind sehr leise ist und traurig wirkt. Andere Auffälligkeiten sind etwa Aggressivität, Distanzlosigkeit oder ungewöhnliches Essverhalten. Um dem Kind zu helfen, kann die Lehrerin das Jugendamt informieren. Das besucht dann die Familie und ordnet möglicherweise eine Inobhutnahme an.
Gelingt es nicht, das Kind zum Beispiel bei nahen Verwandten unterzubringen, kommt ein SOS-Kinderdorf als neue familiäre Umgebung infrage. Aber die Unterstützung von SOS-Kinderdorf beginnt nicht erst, wenn es bereits zu Vernachlässigung oder sogar zu einer Inobhutnahme gekommen ist.
Therapie- und Freizeitangebote
Ein wichtiger Teil der Arbeit besteht in Prävention. Die Pädagoginnen und Pädagogen helfen, Überforderungssituationen in der Familie zu minimieren und mit den Herausforderungen des Alltags besser umzugehen. In den meisten Fällen kommen die Eltern mit den Erziehungsaufgaben allein nicht zurecht. Krisen und Krankheiten führen dazu, dass ihre Gedanken ausschließlich um sie selbst kreisen, für ihre Kinder bleibt schlichtweg keine Zeit.
Alle Expertinnen und Experten sind sich einig: Vernachlässigung im Kindesalter prägt ein Leben lang. Die Betroffenen können sich schlecht konzentrieren, Schulschwierigkeiten und schlechte Abschlüsse können die Folge sein. Depressive Phasen kommen häufig dazu. Als Erwachsene leiden sie oft unter mangelndem Selbstbewusstsein. Vielen fällt es schwer, stabile Beziehungen zu führen.
Umso wichtiger, dass SOS-Kinderdorf früh genug mit der familiären Unterstützung beginnt. Die Erfolge sind beeindruckend.
Mal haben werdende Eltern oder junge Eltern die frühen Hilfen angenommen.
Menschen erreichte und unterstützte SOS-Kinderdorf.
Mal ließen sich Familien durch offene Angebote helfen.
Eine bessere Zukunft für vernachlässigte Kinder schaffen – dieses Ziel verfolgt SOS-Kinderdorf seit über 60 Jahren. Die politisch neutrale und überkonfessionelle Organisation ist bei ihrer Arbeit auf Spenden angewiesen. Mit diesem Geld geht SOS-Kinderdorf besonders verantwortungsbewusst um. Seit vielen Jahren wird es mit dem DZI-Spendensiegel ausgezeichnet.
Vernachlässigte Kinder brauchen Hilfe. Damit sie ein Leben in Sicherheit und Geborgenheit führen können.
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