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Ein moderner Regionalzug steht am Bahnsteig, im Vordergrund sind grüne Pflanzen in einem Kübel zu sehen.

Warum die Bahn eine gesellschaftliche Bedeutung hat.

Eine Frau mit weißem Haar steht vor dem Bauhaus-Gebäude in Dessau.

„Unkompliziertes Reisen ist eine Voraussetzung für kulturelle Teilhabe“, sagt Dr. Barbara Steiner. Zum kurz bevorstehenden 100-jährigen Jubiläum wünscht sich die Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau eine nachhaltig verlässliche Verbindung zwischen der Kulturinstitution und Menschen aus der ganzen Welt. Hier erklärt sie, welche Rolle die Bahn für sie dabei spielt.

„Unterwegs ohne Terminhektik.“

Ich bin eine Bahn-Vielfahrerin: einerseits aus Überzeugung, und andererseits, weil ich unterwegs so gut arbeiten kann. Reisen im Zug eröffnet für mich einen Raum, der aus der täglichen Terminhektik herausgenommen ist und in dem ich zur Ruhe komme. In dem Raum fühle ich mich produktiv und entschleunigt zugleich. Man sieht Dinge anders, wenn sie draußen vorbeiziehen. Die Zeit auf dem Weg zu anderen Orten geht für meine Kolleginnen und Kollegen und mich also nicht verloren, wir nutzen sie produktiv. Oft höre ich, dass Gäste, die zu uns kommen, das ähnlich empfinden.

Eine Frau mit weißem Haar telefoniert und sitzt mit einer schwarzen Tasche im Zugabteil.
Das Bauhaus-Gebäude in Dessau mit dem charakteristischen Schriftzug an der Fassade.

„100 Jahre Bauhaus Dessau.“

Das Bauhaus ist für mich kein hochheiliges Denkmal, es hat sich immer wieder verändert, hat sich eingemischt, mitgestaltet, experimentiert, neue Wege gesucht. Ich finde, das ist seine größte Stärke. Dem fühlen wir uns verpflichtet und auch das feiern wir in diesem und im nächsten Jahr zum Jubiläum mit einem großen Programm. Dort wird es nicht nur um das historische Bauhaus gehen und wie sehr es Design und Architektur beeinflusst hat, sondern auch um gegenwärtige Herausforderungen wie die Reduktion unseres CO₂-Fußabdrucks. Hier kommt die Bahn ins Spiel, weil eine Bahnreise im Vergleich zum Auto deutlich weniger Emissionen verursacht.

Ein moderner Regionalzug mit roten Türen steht am Bahnsteig, das Fahrrad-Symbol ist zu sehen.

„Ich wünsche mir kontinuierliches Investment in Verkehrsinfrastruktur.“

Forschung, Vermittlung, Gestaltung, für all das stehen wir als Kulturinstitution. Damit das möglich ist, müssen Menschen problemlos zu uns kommen können. Die Bahn ist dafür sehr wichtig. Sie bringt Teilnehmende, Gäste, Studierende zu uns und macht unsere Arbeit über Dessau hinaus zugänglich. Wenn Bahnstrecken Orte in ganz Europa unkompliziert miteinander verbinden – und zwar nicht nur Metropolen –, dann ist das mehr als Verkehr. Das ist gelebter kultureller Austausch. Damit das so bleibt, braucht es kontinuierliches Investment.

Ein blaues Bahnhofsschild mit der Aufschrift „Dessau Hbf“ unter dem Bahnsteigdach.

„Ich wünsche mir dauerhaft stabile Bahnverbindungen.“

Apropos Investition: Für mich ist gesellschaftlich entscheidend, dass kleinere Städte nicht abgehängt werden. Man sieht sofort, wo investiert wurde und wo nicht. Dessau hat einen funktionierenden Bahnhof, aber auch hier sind Investitionen in den weiteren Ausbau nötig. In Bitterfeld fehlte es lange an guter Infrastruktur. Jetzt ist der neue Bahnhof dort fertig und zieht nicht nur Reisende, sondern auch Menschen aus der Stadt an. Trotz aller Fortschritte gibt es noch viele Dauerbaustellen. Aber die Richtung stimmt.

„Kulturteilhabe darf nicht an der Anreise scheitern.“

Orte wie Dessau leben davon, gut angeschlossen zu sein. Denn das macht auch Kulturangebote zugänglich. Als Stiftung wollen wir dazu beitragen, dass mehr Menschen diese Möglichkeit haben. Das bedeutet auch, dass die regionalen Verbindungen genauso wichtig sind wie die großen ICE-Strecken. Gerade für Jüngere ist entscheidend, dass etwas einfach erreichbar ist. Weil unser Publikum oft mit dem Zug kommt, muss Bahnreisen zudem bezahlbar bleiben. Kulturteilhabe darf nicht an der Anreise scheitern.

Die Front eines roten Regionalzugs der Deutschen Bahn am Bahnsteig.
Eine Frau mit weißem Haar steht mit einer schwarzen Tasche auf einem Bahnsteig vor einem modernen Zug.

„Bahnreisen ist gelebter Klimaschutz.“

Weil Tagesbesuche den größten ökologischen Fußabdruck hinterlassen, versuchen wir, Gäste zu einem längeren Aufenthalt in Dessau zu ermutigen. Es lohnt sich, die großartigen Schlösser und Parkanlagen in Mosigkau oder in Oranienbaum zu besuchen – und natürlich das Gartenreich Dessau-Wörlitz und das Biosphärenreservat Mittelelbe. Vier UNESCO- Welterbestätten, wo findet man dies ansonsten auf engstem Raum? Nachhaltigkeit denken wir auf unsere gesamte Organisation bezogen: wie wir arbeiten, wie wir planen, wie wir Ressourcen einsetzen. Es passt also gut zu unserem Selbstverständnis, wenn Gäste bei ihrer Anreise auf nachhaltiges Bahnfahren setzen können.

„Die Bahn hat eine kulturelle Funktion.“

Die Modernisierung von Strecken und Zügen, Bahnhöfe, an denen man sich gerne aufhält, all das kommt der Gesellschaft und damit auch der Kultur zugute. Die Bahn hat selbst eine wichtige soziale und kulturelle Funktion, sie bringt Menschen zusammen. Die speziellen Bahnangebote helfen uns, neue Besuchergruppen zu erreichen. Das Deutschlandticket etwa senkt die Schwelle, einfach loszufahren. Nicht nur zu unseren großen Ausstellungen, sondern auch zu unseren vielen Veranstaltungen. Ab September 2025 feiern wir unter dem Motto „An die Substanz“ das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum und wir wünschen uns, dass auch unsere Jubiläumsgäste möglichst mit der Bahn anreisen.

Drei Personen sitzen an einem Tisch in einem Café oder Restaurant und unterhalten sich.
Ein moderner Regionalzug der Deutschen Bahn steht am Bahnsteig, Menschen gehen entlang des Zuges.

„Mobilität ist ein Schlüssel für Veränderung.“

In unseren Programmen untersuchen wir die Potenziale des Bauhaus-Erbes für das 21. Jahrhundert. Immer vor dem Hintergrund, wie Gestaltung und kulturelle Bildung gesellschaftliche Veränderungen befördern können. Und wie wir mit der gemeinsamen Verantwortung für unsere Umwelt umgehen. Denn jeder gesellschaftliche Wandel ist zugleich ein kultureller. Hier ist auch die Bahn gefordert. Sie hat eine Schlüsselstellung, nicht nur in ökologischer Hinsicht. Vielleicht wurde ihre soziale und kulturelle Rolle in den vergangenen Jahrzehnten zu stark unterschätzt?

Über Dr. Barbara Steiner, Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau

Dr. Barbara Steiner ist Vorständin und Direktorin der Stiftung Bauhaus Dessau. Die Kunsthistorikerin und Politikwissenschaftlerin wirkte in leitender Tätigkeit an Häusern in Deutschland, Österreich und international, seit 2021 prägt sie die Bauhaus-Arbeit mit klarem Blick auf gesellschaftliche Fragen und kulturelle Teilhabe. Mobilität und die daraus entstehende Zugänglichkeit von Kulturerlebnissen sieht sie als Voraussetzung für den Besuch von Gästen aus Deutschland und weltweit.

Eine Frau mit weißem Haar steht vor der offenen Zugtür eines Regionalzugs am Bahnsteig.

#fährtBahn

Die Welt der Deutschen Bahn ist so bunt wie die Menschen, die sie nutzen. Mit #fährtBahn erzählt die Deutsche Bahn die Geschichten von Menschen, die trotz ihrer unterschiedlichen Perspektiven eins verbindet: das Bahnfahren. Ob Pendler:innen, Reisende, Unternehmer:innen, Visionär:innen oder Prominente – sie alle zeigen, warum die Bahn mehr ist als ein Verkehrsmittel. Die Bahn ist Teil unseres Alltags, unserer Haltung, unserer mobilen Zukunft.