Die L’Oréal Gruppe macht Refills zum neuen Standard
Die Regale in deutschen Badezimmern sind voll mit Einwegverpackungen. Pflegeprodukte wie Shampoo, Gesichtscreme oder Parfüm werden fast ausschließlich in aufwendig gestalteten Flaschen, Tiegeln oder Tuben verkauft – meist aus Kunststoff, oft nur für den einmaligen Gebrauch bestimmt. Der Verbrauch ist enorm, die Recyclingquote gering. Doch langsam setzt ein Umdenken ein: Die Idee, Produkte einfach nachzufüllen, statt sie neu zu kaufen, findet ihren Weg in den Mainstream.

Refill: Die zukunftsfähige Revolution
Was bei Reinigungsmitteln längst etabliert ist, gewinnt nun auch in der Kosmetikindustrie an Bedeutung. Der weltweit führende Kosmetikkonzern L’Oréal treibt diesen Wandel mit Nachdruck voran und hat sein Refill-Angebot in allen Geschäftsbereichen deutlich ausgebaut. Von der Dermatologischen Pflege über Haar- und Hautpflege bis hin zu Luxusparfüm: Die L’Oréal Gruppe bietet mittlerweile ein umfangreiches Sortiment an nachfüllbaren Produkten. Ob Elvital-Shampoos mit 60 Prozent weniger Plastik, Gesichtscremes von Vichy mit innovativen Refill-Cups oder wiederbefüllbare Parfümflakons von Mugler oder auch Prada – die Auswahl ist breit und tief.

Neben der Umweltbilanz bietet Refill auch handfeste Vorteile für die Verbraucher:innen: Wer beispielsweise zu einem Elvital-Nachfüllpack greift, spart laut Hersteller nicht nur rund 60% Plastik, sondern kann im Vergleich zur Originalverpackung auch Geld sparen. Bei Produkten wie Hautpflege von Lancôme lassen sich durch Refill-Cups bis zu 51 Prozent Plastik einsparen. Auch im professionellen Salonbereich sind Nachfüllsysteme inzwischen etabliert, etwa mit Nachfüllpackungen von L‘Oréal Professionnel und Kérastase.
Vielfalt im Refill-System: Innovative Konzepte für mehr Nachhaltigkeit
L’Oréal setzt auf ein breit gefächertes Refill-System, das sich flexibel an den Alltag der Konsument:innen anpasst. Nachfüllbeutel für zuhause ermöglichen ein unkompliziertes Umfüllen in bestehende Verpackungen – für Produkte wie Shampoo oder Reinigung oder Creme von unter anderem L‘Oréal Paris, Garnier sowie Kérastase und L’Oréal Professionnel oder Kiehl’s, La Roche Posay und Vichy. Wer lieber direkt vor Ort nachfüllt, findet bei Marken wie Mugler Refillstationen im Handel. Daneben kommen speziell entwickelte, nachfüllbare Behälter zum Einsatz, wie neue Plastikverpackungen oder Glastiegel, die mehrfach verwendet werden können. Eine weitere clevere Lösung: Refill-Cups und Kartuschen, wie sie etwa Lancôme nutzt – kompakt, hygienisch und mit wenigen Handgriffen austauschbar. Auch der Flakon vom Lieblingsdurft von beispielsweise Prada, Lancôme, Armani lassen sich mit Kartuschen einfach zu Hause nachfüllen. So bietet die L’Oréal Gruppe für nahezu jede Produktkategorie das passende nachhaltige Format.
Drei Refill-Produkte, die den Unterschied machen
Die Nachfüllbeutel von Elvital sparen laut Hersteller rund 60 Prozent Plastik im Vergleich zu zwei klassischen Shampooflaschen mit gleichem Mengeninhalt. Sie lassen sich einfach zu Hause in die gewohnte Verpackung umfüllen und bieten bei gleicher Pflegewirkung eine ökologisch wie ökonomisch bessere Alternative.
Auch die US-Kultmarke Kiehl’s setzt inzwischen auf Refill. Die beliebte Ultra Facial Cream beispielsweise ist als nachfüllbare Variante erhältlich: Der hochwertige, wiederverwendbare Glastiegel lässt sich mit einem separat erhältlichen Refill-Beutel befüllen. Damit wird nicht nur der Ressourcenverbrauch reduziert, sondern auch ein klarer Akzent für bewusstes Konsumverhalten gesetzt.
Bereits seit Jahrzehnten Vorreiter: Mugler bietet Parfümflakons, die direkt am Point of Sale nachgefüllt werden können. Im Rahmen der aktuellen Refill-Offensive hat die Marke ihre Systeme weiter ausgebaut und macht damit nachhaltigen Luxus für Duftliebhaber:innen erlebbar.
Hindernisse abbauen, Vertrauen schaffen
Noch ist der Anteil der Refill-Nutzer:innen gering. Laut internen Erhebungen kennen nur rund 30 Prozent der Frauen in Deutschland entsprechende Angebote – und nutzen sie. Bedenken betreffen vor allem die Handhabung, Hygiene und Wirksamkeit. Ein weiterer Hebel in der Strategie ist die gezielte Kommunikation.
Zum ersten Mal vereinen die L'Oréal Gruppe und die L'Oréal Divisionen und Marken ihre Stimmen in einer geschäftsbereichsübergreifenden Kampagne, um das #JoinTheRefillMovement zu starten. Konsument:innen werden motiviert, Refills in ihre Beauty-Routine zu integrieren. Die L’Oréal Gruppe will auf diesem Weg zeigen, wie einfach sich Nachhaltigkeit in die Beauty Routine integrieren lässt und somit ein Beitrag geleistet werden kann.
Kleine Handlungen können eine große Wirkung haben, besonders, wenn sie dauerhaft integriert werden. Die Kampagne und das Refill Movement sind daher kein einmaliges Ereignis sondern ein Startpunkt für eine dauerhafte Aktivierung für die Verwendung von Nachfüllprodukten für mehr Nachhaltigkeit.
Nachhaltigkeit wird zur Selbstverständlichkeit
Was einst als Nischenidee galt, ist heute breit im Konsumentenbewusstsein verankert: Laut dem 2023 Buying Green Report zeigen sich 82 % der Verbraucher:innen weltweit bereit, mehr für nachhaltige Verpackungen zu bezahlen – bei der Generation Z sind es sogar 90 %. Besonders bemerkenswert: 80 % der Befragten bekundeten konkretes Interesse an Produkten in nachfüllbaren Verpackungen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern. Refill entwickelt sich damit zunehmend zu einem Ausdruck bewusster Kaufentscheidungen – nicht nur aus ökologischer Überzeugung, sondern auch als Zeichen eines verantwortungsvollen Lebensstils. Entscheidend für die Umsetzung im Alltag bleibt die gezielte Aufklärung, insbesondere direkt am Point of Sale – etwa durch QR-Codes, verständliche Displays oder kompetente Beratung. So wird aus Haltung konkrete Handlung.

Retail-Partnerschaften als Multiplikator
Der Ausbau der Refill-Angebote erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Handel. In Drogerieketten, Parfümerien und Apotheken entstehen neue Nachfüllstationen, Testdisplays und Beratungszonen. Das Ergebnis ist eine Win-Win-Situation: Der Handel profitiert von einem innovativen Sortiment, die Konsument:innen von Orientierung und Auswahl, die Umwelt von reduzierter Verpackung.
Ein ambitionierter Plan
Bis 2030 will die L‘Oréal Gruppe die Verpackungsintensität seiner Produkte um 20% reduzieren. Ermöglicht werden soll das unter anderem durch kontinuierliche Investitionen in Forschung und Entwicklung, etwa über den 100-Millionen-Euro starken „Sustainability Innovation Fund“.
L’Oréal setzt auf zirkuläre Lösungen mit „L’Oréal for the Future“
Bereits seit 2020 verfolgt L’Oréal mit dem unternehmenseigenen Programm „L’Oréal for the Future“ eine klare Nachhaltigkeitsstrategie. Um diese ambitionierten Vorgaben zu erreichen, investiert L’Oréal fortlaufend in Forschung und Entwicklung – mit dem Anspruch, innovative und umweltfreundliche Verpackungslösungen für die Zukunft zu schaffen.
Mit seinem Refill-Programm will L’Oréal nicht nur Plastikmüll reduzieren, sondern einen kulturellen Wandel einleiten: weg von der Einwegmentalität, hin zu einem bewussteren Umgang mit Ressourcen. Refill ist dabei nicht als Verzicht zu verstehen, sondern als Fortschritt – ökologisch wie ökonomisch. Win-win auf ganzer Linie.
Fazit: Kleine Geste, großer Effekt
Nachfüllen statt Wegwerfen: Was nach einem simplen Handlungsschritt klingt, hat weitreichende Konsequenzen – für den Ressourcenverbrauch, das Konsumverhalten und letztlich für den gesamten Produktlebenszyklus. Die L’Oréal Gruppe zeigt mit seiner Refill-Offensive, dass Nachhaltigkeit und Nutzerfreundlichkeit keine Gegensätze sein müssen. Vielmehr liegt in der Vereinfachung der Zugang zum Wandel. Der Erfolg dieser Initiative wird davon abhängen, ob aus ersten Impulsen eine neue Norm entsteht. Fest steht: Die Kosmetik der Zukunft ist nicht nur schön, sondern auch wiederbefüllbar.