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Gemeinsam denken,
anders fahren

Eine Initiative von ZUKUNFT NAHVERKEHR und dem SZ Institut

Zukunft ÖPNV auf dem SZ Nachhaltigkeitsgipfel in München: Bei 34 Grad Außentemperatur ging es auch drinnen heiß her. Hochkarätige Gäste aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft diskutierten zu Themen wie Klimaerwärmung, grüne Energie oder Mobilität der Zukunft. Bei einem Workshop des SZ Instituts und der Initiative ZUKUNFT NAHVERKEHR wurden Fragen zum Impact des ÖPNV auf die Lebensqualität auf dem Land, den Handel und den Tourismus erörtert.

„Der Handel will nicht Parkplätze. Der Handel will das, was der Kunde will. Wenn der mit dem ÖPNV kommen will, dann wollen wir eine Haltestelle vor dem Laden.“ Mit dieser Aussage überraschte Michael Reink vom Handelsverband Deutschland die anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops und räumte zugleich mit gängigen Vorurteilen auf. Wirklich zuhören, andere Perspektiven kennenlernen und verstehen – unter dieser Prämisse verliefen die Diskussionen während der ganztägigen Veranstaltung in München.

Der Denkraum25, gegründet von der Initiative ZUKUNFT NAHVERKEHR und dem SZ Institut, hatte Vertreter und Vertreterinnen ganz unterschiedlicher Branchen und Fachbereiche zu diesem interdisziplinären Austausch eingeladen: Verkehrsplaner und Wissenschaftlerinnen trafen auf Stadtplaner, Touristikerinnen oder Handelsexperten. Das Ziel: losgelöst aus der eigenen Bubble den ÖPNV neu denken und gemeinsam Lösungen für eine zukunftsfähige und nachhaltige Mobilität entwickeln.

Workshop-Arbeitsgruppe: ÖPNV & Handelsstandorte

Wie sollte der ÖPNV gestaltet werden, damit Menschen und Handel gleichermaßen profitieren?

Erste Ansätze:

  • Wir müssen weg von der simplen Beförderung von A nach B hin zum Service.
  • Wir könnten Kundenanreize für die Nutzung des ÖPNV schaffen.
Christian Scheler
Good Mobility Council GmbH

Kreative Ideen für ein komplexes System

Keine leichte Aufgabe und bestimmt nicht an einem Tag zu lösen. Denn – darüber waren sich alle Teilnehmenden einig – der ÖPNV ist sehr komplex und umfasst nicht nur Bus und Bahn, sondern auch den Rad- und Fußverkehr sowie in naher Zukunft moderne Technologien wie autonome Fahrzeuge und On-Demand-Verkehr. Eine Mobilitätswende mit mehr ÖPNV und weniger motorisiertem Individualverkehr betrifft dementsprechend das ganze System.

An Ideen und Innovationen mangelt es aus Sicht der Teilnehmenden nicht. „Es gibt viele gute Angebote und Projekte in Deutschland. Aber wir haben ein Umsetzungsproblem“, fasste Oliver May-Beckmann, Geschäftsführer des Clusters für die Zukunft der Mobilität (MCube), zusammen. Im Workshop ging es also nicht darum, den ÖPNV neu zu erfinden, sondern vielmehr Ideen zu entwickeln, wie sich vorhandene Ansätze optimal verknüpfen und realisieren lassen. In drei Teams erarbeiteten die Teilnehmenden Ideen zu folgenden Themen, die sie in der Lunch Break des Nachhaltigkeitsgipfels der Süddeutschen Zeitung präsentieren konnten:

Workshop-Arbeitsgruppe: ÖPNV & Tourismus

Wie kann der ÖPNV das Reisen komfortabler und nachhaltiger machen und dabei selbst Teil eines positiven Urlaubserlebnisses werden?

Erste Ansätze:

  • Tourismusdestinationen sind Experimentierfelder für Innovationen.
  • Wir müssen bestehende Chancen besser nutzen.
  • Wir sollten Co-Finanzierung über touristische Anbieter mitdenken.
Iris Hegemann
Deutscher Tourismusverband (DTV)

So unterschiedlich die Themen auf den ersten Blick erscheinen, so klar zeigen sich doch große Gemeinsamkeiten in den Lösungsansätzen: Der ÖPNV muss sich an den Bedürfnissen der Menschen orientieren, die ihn nutzen – was bedeutet, dass die Angebote möglichst flexibel sein müssen. Der genaue Bedarf sollte zentral und wissenschaftlich ermittelt werden. Bei der Finanzierung eines solchen Angebots braucht es kreative Ansätze, die eine Beteiligung der Privatwirtschaft erlauben. Und noch eine Gemeinsamkeit: Alle drei Arbeitsgruppen sehen den Workshop als erfolgreichen Schritt auf dem Weg hin zum ÖPNV der Zukunft. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wollen sich weiter austauschen, um ihre Ideen gemeinsam konkreter auszuarbeiten.

Workshop-Arbeitsgruppe: Suburbaner ÖPNV

Wie kann der ÖPNV die Mobilität und Lebensqualität in ländlichen Regionen verbessern?

Erste Ansätze:

  • Der ÖPNV muss neue Verbindungen durch On-Demand-Angebote und in naher Zukunft auch durch autonome Fahrzeuge schaffen.
  • Dafür brauchen wir eine datenfundierte deutschlandweite Ermittlung des Bedarfs und eine zentrale Planung, die sich an den Mobilitätsbedürfnissen der Menschen orientiert und nicht an Stadt- und Landkreisgrenzen.
Dr. Stefanie Bremer
Universität Kassel

Basis für den Erfolg: gute Kommunikation

Doch was nützen die besten Ideen, wenn sie der Öffentlichkeit nicht richtig vermittelt werden? Um kaum ein Thema wird schließlich in Politik und Gesellschaft so emotional gestritten wie um die Mobilität. Dass eine gute Kommunikation essenziell für die Mobilitätswende ist, bestätigte Katrin Habenschaden, Leiterin Nachhaltigkeit und Umwelt bei der Deutschen Bahn und ehemalige zweite Bürgermeisterin der Landeshauptstadt München, in der Lunch Break des Nachhaltigkeitsgipfels. Ziel muss es ihrer Meinung nach sein, nicht auf den eigenen Positionen zu verharren und stattdessen in einen konstruktiven Austausch zu gehen – weg vom ständigen Gegeneinander verschiedener Interessengruppen hin zu den Vorteilen für alle.

Mehrere beschriftete Moderationskarten mit verschiedenen Themen kleben an einer Wand.
Offen und interdisziplinär: So diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops und des Nachhaltigkeitsgipfels der Süddeutschen Zeitung über die Mobilität der Zukunft
Menschen sitzen nebeneinander in einem modernen Raum und hören aufmerksam zu.
Mehrere Personen sitzen vor einem Regal mit großen SAP-Buchstaben und schauen auf ihre Smartphones.
Eine Person befestigt bunte Moderationskarten mit Notizen an einer Wand während eines Workshops.
Podiumsdiskussion zum Thema nachhaltige Mobilität auf dem Süddeutsche Zeitung Nachhaltigkeitsgipfel, Publikum im Vordergrund.

ZNV Podcast „Ticket to Anywhere“

Ab dem 17. Juli startet Ticket To Anywhere, ein neuer, unterhaltsam inszenierter Podcast, der den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aus überraschender Perspektive beleuchtet. Ein Podcast der Initiative ZUKUNFT NAHVERKEHR (ZNV) in Zusammenarbeit mit der dpa, moderiert von Schauspieler Maximilian Mundt, lädt der Podcast in neun Episoden dazu ein, die Welt des ÖPNV neu zu entdecken – emotional, zugänglich und hochaktuell. Neben Mobilitätsexpert:innen kommen auch Klimaforscher:innen, Comedians, Content Creator und andere bekannte Stimmen zu Wort. Der Podcast ist auf allen gängigen Plattformen wie Spotify und Apple Podcasts verfügbar.