Unternehmen, die seit vielen Jahren ein nachhaltiges Geschäftsmodell leben, bewältigen Krisen erfolgreicher. Das zeigen nicht nur Studien, sondern bestätigen auch positive Unternehmensbeispiele. Durch die Corona-Pandemie bekommt das Thema Nachhaltigkeit zusätzlichen Aufschwung.
Quelle: LBBW
Nachhaltigkeit auf verschiedenen Ebenen
Die Europäische Kommission hat mit ihrem „Green Deal“ beschlossen, Europa bis 2050 als ersten Kontinent klimaneutral zu machen. Die gewachsene Relevanz von Nachhaltigkeit auf politischer Ebene fordert auch Unternehmen und Banken heraus. Geschäftsmodelle müssen in Zukunft überdacht, Produkte an die Rahmenbedingungen angepasst werden.
Drei-Säulen-Modell der Nachhaltigkeit
Die drei Säulen der Nachhaltigkeit „Ökologie, Wirtschaft und Soziales“ dienen als Maßstab für Staaten und Unternehmen. Das Prinzip der nachhaltigen Entwicklung beruht auf diesem „Drei-Säulen-Modell“. Alle Säulen werden als Zieldimensionen für Nachhaltigkeit definiert, als gleichgewichtet und gleichrangig angesehen und stehen in vollem Einklang zueinander. Der zentrale Gedanke dahinter: Eine nachhaltige Entwicklung ist nur zu erreichen, wenn umweltbezogene, wirtschaftliche und soziale Ziele gleichzeitig und gleichberechtigt umgesetzt werden. Nur so kann die ökologische, ökonomische und soziale Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft sichergestellt und verbessert werden.
Quelle: Sparkasse
Mittelstand als Basis für Wohlstand und Sicherheit
Auch der Mittelstand, Deutschlands wichtigster Wirtschaftssektor, trägt hier eine große Verantwortung – besonders in Zeiten, in denen die Weltwirtschaft insgesamt vor großen Herausforderungen steht. So sind derzeit viele Unternehmen von den Folgen der Coronakrise hart getroffen. Fehlende digitale Infrastrukturen machen sich jetzt besonders bemerkbar. Störungen internationaler Lieferketten haben Produktionsabläufe unterbrochen. Aufträge wurden verschoben oder storniert. Umsatzeinbußen waren die Folge.
„Die Zeit, um unsere Zukunft selbst zu gestalten, ist knapp.“
- Thomas Kind, Nachhaltigkeitsberater bei der LBBW
Quelle: LBBW
Interview: Nachhaltigkeit und grüne Finanzierungen
3 Fragen an Thomas Kind, Nachhaltigkeitsberater und Key Account Manager META bei der Landesbank Baden-Württemberg
Herr Kind, Sie unterstützen Sparkassen nun schon seit mehreren Jahren in der Betreuung des Mittelstandes. Die Coronakrise ist nicht die erste Krise, die Sie gemeinsam durchstehen. Was ist das „Besondere“ in der aktuellen Situation?
Zum einen die Intensität und zum anderen das weltweite Ausmaß. Dadurch waren die Auswirkungen sehr dynamisch beziehungsweise teilweise unvorhersehbar und komplex. Wobei ich die Betonung auf „teilweise unvorhersehbar“ legen würde. Denn die Coronakrise hat in der Wirtschaft auch Veränderungen beschleunigt, die schon im Gange waren und in den nächsten Jahren ohnehin gekommen wären. Ein weiterer Unterschied insbesondere zur Finanzkrise besteht darin, dass sich diesmal nicht nur die Finanz- sondern auch die Realwirtschaft anpassen muss.
Persönlich scheinen Sie, Herr Kind, kein „Freund“ des Wortes „Krise“ zu sein. Warum?
Dauerhaft benutzt kann es reaktives Verhalten rechtfertigen. Eine solche Haltung ist mit Nachhaltigkeit nicht kongruent. Die Corona-Pandemie fungiert für mich wie eine Art „Brennglas“ in den unterschiedlichen Branchen. Es ist für mich nicht überraschend, durch dieses „Brennglas“ zu beobachten, dass die Unternehmen, die seit vielen Jahren ihr Geschäftsmodell unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten in ihrem spezifischen Ökosystem gemeinsam mit den verschiedenen Stakeholdern permanent weiterentwickelt und das Vorhersehbare – z. B. die Digitalisierung – antizipiert haben, nun auch in dieser Zyklusphase vergleichsweise widerstandsfähig und finanziell weniger negativ betroffen sind.
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ hat schon Aristoteles gewusst. Und unser Mittelstand hat diese Erkenntnis in seine DNA übernommen. Das hilft mir dabei, mir meinen Mut für die Zukunft zu behalten, und es bestärkt mich in meiner Leidenschaft nur darin, gemeinsam mit der Sparkassen-Finanzgruppe mit dem nachhaltigen Mittelstand und seinen Partnern im jeweiligen Ökosystem die Zukunft unverändert aktiv zu gestalten.
Die Sparkassen-Finanzgruppe gibt es bereits seit über 200 Jahren. Sie war immer schon auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Wie begleiten Sie Ihre Firmenkunden, auch hinsichtlich einer erfolgreichen Transformation des Geschäftsmodells?
Wir haben genau zu diesem Zweck ein neues Beraterteam aufgebaut, das Unternehmenskunden von Sparkassen bei der Entwicklung nachhaltiger Geschäftsmodelle und dem Einsatz passender Finanzierungsinstrumente unterstützt. Aus unserem regelmäßigen Dialog mit dem Firmenkunden heraus entwickeln wir gemeinsam Lösungen, die zum individuellen Bedarf passen. Gerade für viele mittelständische Unternehmen eignen sich am besten die staatlichen Förderkredite, die sich ebenfalls permanent weiterentwickeln. Für größere Unternehmen kommt das Produktsegment der sogenannten „Grünen Finanzierungen“ und „ESG-Finanzierungen“ hinzu, dessen rasante Entwicklung wir aktiv mit vorantreiben, weil wir wissen: Die Zeit, um unsere Zukunft selbst zu gestalten, ist knapp. Packen wir sie an – jetzt!
Ein Leuchtturmunternehmen in Sachen Nachhaltigkeit
Der Outdoorpionier Vaude setzt sich seit Jahren mit Entschlossenheit für nachhaltige Produkte ein. Starke Überzeugung und Verantwortungsbewusstsein sind die treibenden Kräfte dahinter. Das Familienunternehmen vom Bodensee denkt und lebt nachhaltiges Handeln ganz nach dem Prinzip des Drei-Säulen-Modells der Nachhaltigkeit. Und gerade auch in der derzeitigen Krise erwies sich diese Strategie als Erfolgsrezept. Lesen Sie hier die ganze Geschichte.
Fazit: Gerade jetzt müssen Geschäftsmodelle auf den Prüfstand. Mit der richtigen Strategie kann sich das langfristig bezahlt machen.
Die Sparkassen-Finanzgruppe kennt die Herausforderungen ihrer Firmenkunden und steht mit ihrem gesamten Spektrum an Finanzdienstleistungen und maßgeschneiderten Lösungen als Partner zur Seite.
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