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Vielfältiges Melbourne und Victoria

Kunstmetropole, kulinarische Spitzendestination und Aboriginal Culture: Melbourne im Bundesstaat Victoria ist mittlerweile nicht nur Australiens größte Stadt, sondern auch das ideale Sprungbrett für alle, die mit den legendären Touring Routen Australiens liebäugeln und Lust auf Natur mitbringen. Traumziele wie die Great Ocean Road oder der Wilsons Promontory Nationalpark liegen quasi vor den Toren der Stadt.

Geht es nach den Rankings der britischen Zeitung Economist, ist Melbourne, die fünf-Millionen-Metropole ganz im Süden Australiens, eine der lebenswertesten Städte der Welt. Spiegelnde Wolkenkratzer und viktorianische Herrenhäuser, weitläufige Parks und kleine Gassen bilden eine imposante Kulisse für Veranstaltungen von Weltformat wie Australian Open, Formel 1 und das Melbourne Food and Wine Festival. Designer und Künstler lieben die unkonventionelle Metropole am Yarra River und der Port Phillip Bay. Manchmal ist dies sogar auf den ersten Blick sichtbar – zum Beispiel in den Laneways in Melbournes Zentrum. Überall ist die Street Art sichtbar, die zunächst nur die Hintereingänge der Bauten auf den Hauptstraßen zierte. Heute warten hier kleine Boutiquen, Cafés und Restaurants en masse.

Jimi Hendrix im Überformat: Nicht nur an der AC/DC Lane in Melbourne, die als Kunstmetropole bekannt ist, lässt sich Street Art vom Feinsten bestaunen.
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Sie gilt als eine der schönsten Panoramastraßen Australiens: Die Great Ocean Road verläuft von Torquay kurz vor den Toren von Melbourne bis nach Allansford in Westen des Bundesstaates Victoria.
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Urban Aboriginal Melbourne

Wenn es um Kunst und Kultur geht, bietet Melbourne noch einen spannenden Aspekt: Die Stadt hat eine große indigene Gemeinde und ist ein idealer Ort ihre Kultur kennenzulernen. Im Yarra-Park sieht man „Narben-Bäume“, aus deren Rinde früher Kanus hergestellt wurden, und entlang des Yarra Rivers in Birrarung Marr befassen sich Installationen mit verschiedenen Aspekten der Aborigines-Geschichte Victorias. Einen guten ersten Einblick in die Kultur und Geschichte bieten die preisgekrönte First Peoples-Ausstellung des Melbourne Museums und ein Spaziergang mit einem indigenen Führer durch die Royal Botanic Gardens. Der Koorie Heritage Trust wurde zur Bewahrung der Traditionen ins Leben gerufen und veranstaltet regelmäßige Walks für Besucher. Wer die traditionelle Küche der Ureinwohner probieren möchte, ist im Big Esso by Mabu Mabu Restaurant richtig, während Kunstliebhaber im Ian Potter Centre am Federation Square fündig werden.

Wo die wilden Tiere leben

Menschenleere Sandstrände, schroffe Steilküsten, dichter Regenwald, Weinberge und ausgedehnte Eukalyptus-Wälder: Victoria hat die wahrscheinlich vielfältigste Landschaft des Kontinents. Der Bundesstaat nimmt drei Prozent des Kontinentes ein, beherbergt jedoch über 30 Prozent der endemischen australischen Tierwelt, die man an vielen Stellen fast garantiert beobachten kann: Koalas und Kängurus gibt es hier genauso wie Pinguine, Schnabeligel, Emus, Schnabeltiere, Seebären und viele Vogelarten. Ganz besonders schön erlebt man die Natur in einem der Nationalparks, deren Eintritt übrigens überall gratis ist.

Koalas können in Australien an viele Orten in freier Wildbahn beobachtet werden. Ein erster Anlaufpunkt sind unter anderem die ausgedehnten Eukalyptuswälder in Victoria.
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Eine besondere Parade gibt es auf Phillip Island zu sehen: Die dort heimischen kleinsten Pinguine der Welt kommen abends aus den Fluten an Land zurück.
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Bizarre Felsformationen: Die Zwölf Apostel sind Kalksteinsäulen, die vor den Klippen des Southern Ocean zu finden sind.
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Ideal für Selbstfahrer: Great Ocean Road

Ein Blick auf die Karte des Bundesstaates Victoria lässt es schon ahnen: Selbstfahrer finden hier dank exzellenter Infrastruktur und vieler Sehenswürdigkeiten auf engstem Raum ideale Bedingungen. Tagesetappen mit Fahrzeiten von durchschnittlich zwei bis drei Stunden lassen Besuchern zudem viel Zeit für Stopps, Entdeckungen, Outdoor-Erlebnisse oder „Long Lunches“ unterwegs.

Besonders empfehlenswert sind die großen Touring Routen, wie beispielsweise die Great Ocean Road. Die schönste Panoramaroute Australiens schlängelt sich südlich von Melbourne über 253 Kilometer in Richtung Westen. Hier sollte man sich Zeit lassen, die spektakulären Ausblicke zu genießen, denn die Küstenstraße ist eine Tour durch die Natur: Regenwald, Wasserfälle, mannshohe Farne, und menschenleere Traumstrände säumen die Great Ocean Road. Besonders intensiv ist das Erlebnis zu Fuß auf dem Great Ocean Walk. Mit etwas Glück erspäht man Wale, die vor der Küste zu Hause sind. An Land begegnet man Koalas, Kängurus und Emus in freier Wildbahn, und auf Lake Elizabeth kann man Schnabeltiere auf einer Paddeltour erspähen. Außerdem ist sie bekannt für ihre bizarren Felsformationen wie die Zwölf Apostel.

Endlose Touring-Möglichkeiten

Darf es noch ein bisschen mehr sein? Die Great Ocean Road lässt sich mühelos verlängern. Zum Beispiel zur 840 Kilometer langen, mindestens fünftägigen Rundfahrt der Great Sothern Touring Route. Sie führt über besagte Traumstraße, inklusive des australischen Surf-Mekkas Torquay und des Great Otway Nationalparks mit seinen Koalas. Danach geht es weiter zum Grampians Nationalpark mit seiner mit Eukalyptuswäldern überzogenen Gebirgslandschaft. Hier findet man auch die größte Dichte an Felsenkunst der Aborigines in Victoria und den Grampians Peaks Trail, einen 160 km langen Wanderweg.

Der Besuch des Great Otway Nationalparks und des Grampians Nationalparks sollten bei einer Reise durch Victoria unbedingt auf der Liste stehen.
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Selfies vor Felskulisse: Die schönsten Motive sind die, auf den sich Australienreisende selbst verewigen.
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Oder soll es eine Tour nach Sydney werden? Dann muss es die siebentägige Sydney Melbourne Coastal Discovery Route sein. Auf über 1.000 Kilometern führt sie von Melbourne nach Phillip Island, wo bei Abenddämmerung die berühmte „Pinguin Parade“ stattfindet. Die Phillip Island Penguin Parade schützt eine Kolonie von mittlerweile etwa 40.000 Vögeln und erlaubt es Besuchern, das allabendliche Naturspektakel mitzuerleben, wenn Hunderte von Pinguinen aus dem Meer und über den Strand wieder zu ihren Bauten watscheln.

Weiter geht es über Wilsons Promontory Nationalpark, der südlichste Punkt des australischen Festlands mit menschenleeren weißen Sandstränden und türkisem Wasser. In dem 50.000 Hektar großen Schutzgebiet leben Tausende Kängurus, Emus, Wombats und Vögel wie Rosella-Sittiche. Wer im Nationalparkzentrum Tidal River übernachtet, wird fast garantiert Wombats sehen. Eine Bootsrundfahrt von Tidal River aus bringt Besucher zur markanten, aus dem Meer ragenden Felsformation „Skull Rock“, vorbei an Seebär-Kolonien.

Das nächste Highlight auf dieser Strecke sind die Gippsland Lakes, eine rund 400 Quadratkilometer große Seenplatte, die durch die Sanddünen des schier endlos erscheinenden Ninety Mile Beach vom Meer getrennt ist. Die Gippsland Lakes sind für Naturliebhaber, Wassersportler sowie Wanderer ein attraktives Ziel und mittlerweile auch eine Destination für Wellness mit den gerade erst eröffneten Metung Hot Springs.

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Malerische Küstenlinien, dichter Regenwald, das rote Outback und einheimische Tiere – wie Koala, Wombat und Känguru, kaum ein Land bietet derart faszinierende Landschaften und einzigartige Erlebnisse wie Australien. Das Land liegt zwischen Indischem und Pazifischem Ozean und gliedert sich in sieben Regionen: Westaustralien, Northern Territory, Südaustralien, Queensland, New South Wales, Victoria und Tasmanien.