Die von der Deutschen Bahn initiierte Climate Mobility Challenge soll Initiativen von Unternehmen und Organisationen für umweltfreundliche Mobilität sichtbar machen. Die Teilnehmenden wollen andere zum Nachahmen animieren.
Von Harald Czycholl
Wer nachhaltig reisen möchte, fährt mit dem Zug. Denn bei Bahnfahrten liegen die CO2-Emissionen pro Person und Kilometer laut Angaben des Europäischen Verbraucherzentrums bei nur 29 Gramm im europäischen Durchschnitt. Bei der Deutschen
Bahn, deren Fernverkehrszüge mit 100 Prozent Ökostrom unterwegs sind, liegt der Wert sogar noch darunter. Zum Vergleich: Bei Autofahrten sind es 143 Gramm – und bei Flugreisen sogar 214 Gramm. Als Anbieterin von umweltfreundlicher Mobilität
blickt die Deutsche Bahn aber durchaus auch über den eigenen Tellerrand hinaus: Sie hat sich auf die Fahnen geschrieben, auch anderen Unternehmen bei ihren Bemühungen zu helfen, Emissionen einzusparen. Dafür hat das Unternehmen die „Climate
Mobility Challenge“ ins Leben gerufen. Ziel des Wettbewerbs ist es, Unternehmen und Organisationen dabei zu unterstützen, ihr Engagement für nachhaltige Mobilität besser sichtbar zu machen. Denn schließlich gilt Mobilität als wichtiger Hebel
auf dem Weg zur Klimaneutralität.
Unternehmen und Organisationen, die an der Climate Mobility Challenge teilnehmen wollten, konnten sich bis Mitte Juni mit entsprechenden Projekten bewerben. Eingereicht werden konnten Maßnahmen und Initiativen zu Geschäftsreisen und Pendelfahrten in den
Kategorien kleine, mittlere und große Unternehmen sowie zur Sonderkategorie Veranstaltungsmobilität. Die diesjährigen Gewinner wurden Ende Juni beim Mobility Symposium der Deutschen Bahn in Berlin gekürt und durften sich über Reisegutscheine
der Deutschen Bahn sowie exklusive Produkte von Partnerunternehmen und Unterstützerinnen und Unterstützern freuen.
Wie wirkt sich der jeweilige Beitrag auf die Treibhausgasentwicklung und die CO2-Einsparung aus? Wie stark ist der Effekt auf das langfristige Mobilitätsverhalten der Teilnehmenden? Wie geeignet ist diese Maßnahme für eine Nachahmung
durch weitere Organisationen? Und welche Anreize werden für eine Teilnahme der Mitarbeitenden geschaffen? – Diese Fragen standen im Mittelpunkt der Bewertung durch die Jury, der neben Michael Birk, Leiter Strategisches Kunden- und Projektmanagement
bei der DB Fernverkehr AG, auch Unternehmerinnen und Unternehmer wie Larissa Zeichhardt, CEO der LAT Group, Frank Noe von der JobRad GmbH, Neele Westphal von Scandic Hotels Deutschland, Roland Jung, Leiter Mobilität und Flottenmanagement bei
BMW in München und Dieter Brübach, stellvertretender B.A.U.M.-Vorsitzender, sowie die ehemalige Staatssekretärin für Mobilität in Berlin, Meike Niedbal, angehörten. „Für die Mobilitätswende sind alle Bausteine vorhanden – wir müssen auf nichts
mehr warten“, betont Niedbal. „Worauf es jetzt ankommt, sind eine Integration der Bausteine und schnelle Skalierung. Dabei spielen Arbeitgeber eine entscheidende Rolle.“
Dem Klimawandel gemeinsam entgegenzuwirken, andere zum Nachahmen zu bewegen und voneinander zu lernen – laut Bahn-Angaben sind das die Hauptgründe für Unternehmen, sich an der Climate Mobility Challenge zu beteiligen. Unternehmen und Organisationen biete
sich die Chance, Teil der Lösung zu sein für eine nachhaltige Zukunft, zum Impulsgeber zu werden und anderen beim Umdenken zu helfen. Und auch die Bahn selbst gibt sich alle Mühe, noch nachhaltiger zu werden: Der Ausbau des Ökostroms, der
Ausstieg aus dem Diesel und der Einstieg in die Wärmewende sollen dazu führen, bis zum Jahr 2040 vollständig klimaneutral zu sein, so Andreas Gehlhaar, Leiter Nachhaltigkeit & Umwelt bei der Deutschen Bahn. „Wir treiben die Grüne Transformation
der Deutschen Bahn konsequent voran.“
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